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    Sci-Fi Horror

    Cronenberg bietet ein intellektuelles Konstrukt, das vom Zuschauer Fantasie und Schwielen im Gemüt erfordert. Es ist nichts für Zartbesaitete. Es gibt bewusst eingesetzte Schocker mit ausreichend Blut, aufkommender Ekel muss unterdrückt und die akustische Schmerzgrenze sollte ziemlich hochgelegt werden. Die sich bekämpfenden Gruppen sind klar fest gelegt, meistens werden die Bösewichte vom großen Ungekannten – einem Konzern z.B. ‘Antenna Research‘ – angeführt. Das Ganze beruht auf einer pseudo-wissenschaftlichen Basis, wird daher mit vielen Fachausdrücken (z.B. ‘verrückte Osmose‘) und technischem Schnickschnack untermauert und in eine Krimi-Handlung verpackt. Unterwegs verlieren viele Menschen ihr Leben und am Ende schafft ein ironischer, verbaler Schlenker (‘Hab ich gewonnen?‘) den Weg zurück in die wie auch immer geartete Zukunft. Hier geht es um Videogames, in denen die Kombattanten eine Rolle übernehmen. Das ist viel aufregender als das richtige Leben. Es gibt Wechsel von der einen Ebene in die andere und wieder zurück. Das ist gut gemacht, freilich an Bedingungen gebunden (s. oben). Ein ‘Bioport‘ in der Wirbelsäule ermöglicht das Rollenspiel. Spieleerfinderin Allegra (J.J. Leigh) jagt zusammen mit einem Praktikanten (Jude Law) durch die Ebenen. Beide erleiden viel und wenn es blutig wird, war’s ja nur im Videogame nicht in der Realität. Das ist schrecklich schöne Unterhaltung, ekelerregend spannend. Man fühlt sich wie beim Tätowieren.
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    17.03.2013
    18:50 Uhr