Forum zu Spartacus

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    Der Heilsbringer

    Einer der ‘Big Six‘ der klassischen Sandalenfilme. Nicht nur wegen seiner absoluten Monumentalität, sondern auch wegen seiner schier endlosen Liste an Top Stars. Manche wurden es erst danach, andere nutzten den Film als weiteren Edelstein in ihrer Schauspielkrone.
    Dass dabei die historische Wahrheit auf der Strecke blieb, ist obsolet. So ist eben Hollywood. Dafür gibt es eine wunderbare Liebesgeschichte zwischen Kirk Douglas und Jean Simmons. Und was noch wichtiger ist: sie bekommen Nachwuchs! Und der – und das war im Kalten Krieg Anno 1960 wichtig – wird in Freiheit leben. Vater Spartakus gibt den unnachgiebigen Rebellen, der sein Leben für Freiheit und Menschlichkeit opfert. Die Kreuzigungsszene am Schluss als Jean Simmons dem sterbenden Kirk Douglas seinen Neugeborenen entgegenhält, hat fast Anklänge von Soteriologie: Spartakus als erlösender Heilsbringer. Und den Zuschauern wurden damals die Augen feucht. Ein Teil des publikumswirksamen Erfolges beruht auf der Betonung der menschlichen Komponente bei vielen kleinen Einzelschicksalen und der dazu im Gegensatz stehenden Brutalität der Herrschenden. Dass sich das auszahlt, wussten auch die Macher der neuesten klassischen Filme aus diesem Genre, so zwischen 2000 und 2007. Sie konnten aber Stanley Kubricks Film nicht übertreffen. Das hier ist ganz großes Kino für die Ewigkeit.
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    10.11.2013
    18:55 Uhr
  • Bewertung

    Unsterblicher Kirk Douglas

    Mit ihrem gemeinsamen Filmprojekt "Wege zum Ruhm" erreichten Kirk Douglas und Stanley Kubrick einen der Höhepunkte ihrer Karriere. So war es nicht weiter verwunderlich, dass Kubrick von Douglas um die Regie seines Sandalenepos "Spartacus" gebeten wurde, als das Projekt nach dem Ausscheiden von Regisseur Anthony Mann in der Luft hing. Kubrick war ziemlich unglücklich darüber, dass er an dem Projekt so wenig von seiner Handschrift anbringen konnte, weil es schon so weit fortgeschritten war. Deshalb würde ich Spartacus als einen untypischen Kubrick-Film bezeichnen. Seine Handschrift wird nur in einigen Dialogzeilen erkennbar, die sich mit ihrem feinen Witz und ihrer Gesellschaftskritik, die teilweise bis heute ihre Gültigkeit nicht verloren hat, von anderen Monumentalfilmen der 60er abhebt. Kirk Douglas IST einfach Spartacus, ich könnte mir keinen anderen Vorstellen. Schade ist nur, dass man mit der Kreuzigung am Schluss die historischen Fakten völlig links liegen läßt: Spartacus starb im Kampf, nur seine übrigen Anhänger wurden entlang der Via Appia auf Befehl von Crassus gekreuzigt. Aus heutiger Sicht amüsieren uns die gemalten Hintergrundbilder, die immer wieder erstaunlich deutlich erkennbar sind. Das tut dem Film aber keinen Abbruch. Sir Peter Ustinov, Kirk Douglas und auch die übrigen Schauspielerinnen und Schauspieler tragen den Film zu seinem bitteren Ende. Ein Klassiker für Filmfreaks mit Sitzfleisch.
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    27.11.2006
    09:12 Uhr