4 Einträge
11 Bewertungen
58.2% Bewertung
  • Spannend von Anfang bis Ende

    "A Hunting in Venice" ist ein filmisches Meisterwerk, das meine Erwartungen übertroffen hat. Die geheimnisvolle Jagd entfaltet sich vor der bezaubernden Kulisse Venedigs, was dem Film eine einzigartige Atmosphäre verleiht. Die Schauspieler brillieren durch ihre überzeugenden Darbietungen, wodurch ich mich emotional mit den Charakteren verbinden konnte. Die überraschenden Wendungen und das geschickte Erzähltempo haben die Spannung ständig aufrechterhalten. Dieser Thriller-Drama-Mix ist nicht nur eine Reise in die Welt des Jagens, sondern auch ein visuelles Fest für Cineasten. "A Hunting in Venice" hat mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen und bleibt als beeindruckendes Filmerlebnis in Erinnerung.
    10.12.2023
    08:28 Uhr
  • Bewertung

    Hercule Poirot wird müde

    Agatha Christie hat in ihrem Leben viele Krimis geschrieben und einen der bekanntesten Fälle wurden von Hercule Poirot gelöst. Der Roman, der diesem Film zugrundeliegt, gehört zu den weniger bekannten Geschichten. Und man muss sie offenbar auch nicht gelesen haben, bietet sie doch offenbar kaum etwas auf, das sie von jedem durchschnittlichen Horrorfilm unterscheidet. Es gibt keine wirklich überraschenden oder schockierenden Szenen und Hercule Poirot wirkt reichlich müde. Vielleicht ist es auch nur Kenneth Branagh, der sich mal wieder einem anderen Projekt zuwenden sollte als Agatha Christie-Bücher zu verfilmen.
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    25.09.2023
    22:45 Uhr
  • Bewertung

    Halloween in Venice

    Der dritte Kanagh-Poirot-Christie-Joint legt dieses Mal eine falsche Spur in Venedig und überrascht leider nur teilweise. Ich fand einerseits kreative Ansätze in der Bildsprache des Films, aber andererseits auch zu viele zu schnell geschnittene Szenen, die dem Spannungsaufbau nur bedingt weitergeholfen haben.
    Aus der Mischung Thriller/Horror/Krimi hätte man mit diesem Ensemble mehr machen können und müssen.
    Die letzten Minuten des Films, als der Fall gelöst wurde, fand ich am besten. Die Leichtigkeit bei der Analyse eines neuen Anschluss-Verbrechens ist sehr gelungen, dazu noch eine wunderschöne Kamerafahrt über das bezaubernde Venedig, verleihen dem Film sowas wie Magie, das davor fehlte …
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    19.09.2023
    18:55 Uhr
  • Bewertung

    Alles mit rechten Dingen

    Zum Dritten Mal schon wagt sich Kenneth Branagh als Hercule Poirot ans Unmögliche. Ob im Zug – Mord im Orient-Express – oder während einer Flussschiffahrt mit der Hautevolee, so gesehen im Tod auf dem Nil: Immer sind es Fälle, bei denen man sich fragt: Wie kommt der Belgier denn überhaupt auf all diese, aus wildwachsenden Indizien zusammengeschusterten Theorien, die obendrein noch stimmen, denn eins und eins lässt sich ja bekanntlich zusammenzählen. Detektivischen Scharfsinn muss man schon besitzen, denn andernfalls gelingt es kaum, auch nur irgendwann im Laufe der Ermittlungen diesem Kauz einen Schritt voraus zu sein. Noch undurchsichtiger und noch schwerer nachvollziehbar gestaltet sich die Ergründung eines Todesfalls inmitten der Nacht zu Allerheiligen in den Gemächern eines scheinbar verfluchten und daher wahnsinnig interessanten Palazzos irgendwo an einem Kanal in der Altstadt Venedigs. Klarerweise zieht ein Sturm auf, es donnert, blitzt und prasselt in den letzten Stunden des Oktobers, bevor es richtig düster wird und der November kommt. Zeitlich sind wir um einiges früher dran als Donald Sutherland, der in den Siebzigern seiner verstorbenen Tochter im roten Regenmantel folgen wird, denn dann tragen die Gondeln Trauer und so mancher verliert den Verstand.

    Hercule Poirot allerdings ebenso, das möchte man nicht glauben. Einem kühlen Kopf wie diesen lässt sich nichts vorgaukeln – oder doch? Wir befinden uns im Jahre 1947 und der obsessive Schnauzbartträger hat sich längst im höchsten und stattlichsten Gebäude von Venedig, wie es scheint, samt Leibwächter zur isolierten Ruhe gesetzt. Da passiert es, und eine alte Bekannte, die Schriftstellerin Ariadne Oliver (Tina Fey, bereits durch Only Murder in the Building mit Krimi-Erfahrung gesegnet) lädt den Eigenbrötler zu einer Halloweenparty mit anschließender Séance ein, denn das muss der alte Mann mal mit eigenen Augen sehen – und folglich zugestehen, dass das Übernatürliche durchaus existiert. Das Medium Mrs. Reynolds (Michelle Yeoh) sei da wirklich ein Phänomen. Und ehe sich Poirot versieht, darf er auch schon dem Unerklärlichen folgen, wenn der Geist der hierorts gewaltsam ums Leben gekommenen Tochter von Gastgeberin Rowena (Kelly Reilly) plötzlich zu sprechen beginnt, und mit ihr der Kakadu, der seit ihrem Ableben kein Wort mehr gekrächzt hat. Die Sache fliegt als Humbug auf, zumindest teilweise. Der Krimi wäre zu Ende und die gruseligste Nacht des Jahres ein ernüchterndes Varieté, käme da nicht ganz plötzlich jemand zu Tode. Die grauen Gehirnzellen des altehrwürdigen Schnüfflers werden reaktiviert, wenn auch nur sporadisch. Denn irgendetwas geht ganz und gar nicht mit rechten Dingen zu. Schatten, Erscheinungen und Gänsehaut-fördernde Stimmen, die nicht ertönen dürften, machen Poirot zu schaffen.

    Dem Publikum hingegen weniger. Frei nach Agatha Christies Krimi Die Halloweenparty setzt Branagh seinen Whodunit-Zyklus fort und mixt ihn anscheinend mit den Zutaten diverser kauziger Gruselkrimis, die aus der Feder von Edgar Wallace stammen und in den Sechzigern haufenweise Schwarzweiß-Verfilmungen mit Stamm-Ensemble nach sich zogen. Edgar Wallace, das war schon was. Kuriose Titel machten neugierig auf kuriose Mystery, die wie bei den drei Fragezeichen anfangs um jeden Preis paranormal sein mussten, um sich letztlich den Gesetzen der uns bekannten Physik zu unterwerfen. Wie wird das bei A Haunting in Venice sein?

    Branagh tut sich schwer mit dem Unheimlichen. Shakespeare mag zwar sein Steckenpferd sein, der Horror ist es nicht. Gediegen darf’s ein, nicht im Gewand eines kerzenhellen Gothic-Verwirrspiels, das zwar in ausladender Weitwinkeloptik üppige Gemächer ausleuchtet, den Geist im Spiegel aber dort einsetzt, wo ihn alle erwarten. Das Problem bei dieser Krimi-Ausgabe ist nicht das Ensemble, sondern vielmehr die Vernachlässigung von allerhand Details, die im Grunde ordentlich ins Gewicht fallen müssten, es aber nicht tun. Es ist der um alles in der Welt Agatha Christies durchzubringende Charakter des Poirot, der zwar seinen Augen und Ohren nicht mehr traut, der aber als oberste Instanz der Vernunft die Fahne hochhalten muss. Das nimmt dem Werk das Mysteriöse, und wenn auch dunkle Flure, feuchte Keller und verschlossene Türen alles mitbringen, um sich wohlig erschaudert zu fühlen: zu fahrig und unentschlossen prallen die Versatzstücke des Gruselkinos auf jene des Edelkrimis. Den Fluch rund um den Palazzo noch in Erwägung zu ziehen – davon lässt man bald ab. Ebenso vom Willen, Poirots Überlegungen zu folgen, denn das gelingt beim besten Willen nicht. Viel zu sehr wünscht man sich, dass das Paranormale dem distinguierten Herrn die Leviten liest.

    Auf welche Art und Weise hätte sich Peter Ustinov wohl durch die knarzenden Räumlichkeiten geschoben? Es wäre zu einem Crossover mit Blacky Fuchsberger und Eddie Arendt, vielleicht auch Klaus Kinski gekommen. Frei nach dem Motto: Hier spricht… Agatha Christie!



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    16.09.2023
    17:12 Uhr