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    Die böse Pflanze

    Der nichtssagende Titel des Originals (‘Vivace‘ = lebhaft) ist nicht viel besser als der deutsche. Auch die Bezeichnung ‘Schauerstück‘ ist leicht übertrieben. Im zweiten Teil wird zwar die Wohlfühl-Ebene verlassen mitsamt dem Lob auf das Landleben, wo es nur nette Nachbarn gibt, die Sonne immer scheint und man es sich einfach gut gehen lässt mit Wein, Weib und Shopping auf dem Wochenmarkt.
    Dann bringt Gilles (Pierre Arditi) mit seinem Geschenk einer zusehends wachsenden Pflanze dem Ehepaar Charpentier einiges Ungemach. Die weitere Entwicklung ist vorhersehbar. Wie die junge Philosophieprofessorin Pauline (Armelle Deutsch) auf Gilles abfährt ist weniger glaubhaft, ihr eifersüchtiger Ehemann Alex (Thomas Jouannet) hingegen mit seiner Skepsis schon eher. Das Pärchen bringt ebenso wie die Nachbarn Mathilde (Claire Nebout) und Henry (Didier Bezace) die pure Lebensfreude gut rüber. Nichts zum Gruseln.
    Das geht so weiter in Richtung leiser, böser Horror, ohne Blut und Schrecken nur durch die Dialoge und Gilles geheimnisvollen Blick. Paulines Ende erschreckt keinen, aber der Schluss ist dann schon wieder eher etwas lustig mit dem Aspekt der ‘Never Ending Story‘. Da bräuchte Alex gar nicht mehr zur Flinte und zum Streichholz greifen.
    So bleibt unterm Strich ein groteskes Märchen als nette Urlaubsunterhaltung. Nicht schlecht, aber auch nichts Besonderes.
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    13.07.2023
    09:15 Uhr