Es ist faszinierend, wenn man alle möglichen Daten was die kubanische Revolution, Castro und Che betrifft lernt, aber nie einen "persönlichen Bezug" zu ihnen aufbauen konnte. Vor allem faszinierend ist, zu bedenken was in dem alternden Kopf von Staatsoberhaupt Castro vorgeht, ob er vielleicht bewusst die Armut in seinem Land übersieht, ob er wirklich glaubt die restliche Welt sei ein Paradis des Kapitalismus und Imperialismus, ob er bemerkt dass das Bildungsniveau in Kuba mit jedem Tag sinkt, und was er von den ganzen Flüchtlingen hält, die sich nach Florida durchschlagen, oder wie er die Zukunft von Kuba sieht, da seiner Meinung nach nichts und niemand die Revolution zerstören kann.
Der Film gibt zwar nicht wirklich eine Antwort, doch er zeichnet ausgesprochen gut das Porträt eines alten, kranken, und doch etwas verwirrten Mannes, der noch immer vermag die Massen zu begeistern, und fest am Glauben an den "socialismo" festhaltet, auch wenn man ganz neutral sagen kann, dass er als utopische Verfassungsform gescheitert ist. Man kann auch nach diesem Film nicht über ihn urteilen, aber man entwickelt ein Verständnis für ihn, was dem Film eine tolle Aussagekraft verleiht.