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    Rot gegen Schwarz

    Ein früher Carlo Lizzani (1954), der hier ein kleines Universum geschaffen hat mit einem fast lyrisch anmutenden deutschen Titel. In der Via del Corno wohnen die Kleinen Leute. Jeder kennt jeden, jeder Vorfall wird zu einem Gemeinschaftserlebnis. Die Informationen fließen quer über die Gasse von einem offenen Fenster zum anderen. Die Handwerker wie Hufschmid oder Schuhmacher erledigen ihre Geschäfte im Freien. Man hilft sich, ist misstrauisch gegenüber Fremden. Und gelegentlich verschießt Amor seine Pfeile. In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts versuchen die Faschisten unter Mussolini in Italien an die Macht zu gelangen. Wir sehen ein breit gefächertes Kaleidoskop mit vielen Figuren: Der Gemüsehändler Ugo (Marcello Mastroianni), ein Luftikus, der Schmid Maciste (Adolfo Consolini), die Hure Elisa (Cosetta Greco) oder Milena (Antonella Lualdi), die Frau des Besitzers eines Tante-Emma-Ladens. Die verliebt sich in Mario (Gabriele Tinti) und in Geldangelegenheiten ist die Straße der Hörner der Herrschaftsbereich der Signora (Wanda Capodaglio). Aus diesem engen Geflecht kristallisieren sich zwei Hauptpunkte heraus: die Bewohner machen gemeinsame Front gegen die Faschisten und Ugo erlebt eine innere Wandlung und verliebt sich ernsthaft in Gesuina (Anna Maria Ferrero). Die Faschisten verfolgen Ugo und Maciste, verwunden einen und töten den anderen. Auch Mario wird verhaftet, Milena trennt sich nur unter Tränen von ihm.
    Der Film ist etwas angestaubt aber immer noch liebenswert menschlich. Und die Message ist klar: die Faschisten sind die bösen Mörder. Im deutschen Titel steht ein Wort, das umgangssprachlich schon fast ungebräuchlich geworden ist.
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    31.10.2021
    16:30 Uhr