1 Eintrag
1 Bewertung
85% Bewertung
  • Bewertung

    Frauenpower

    Ende des 2. Weltkrieges in Polen. In einem einsamen Kloster haben die Nonnen erst die Gewalt der Deutschen Eroberer erfahren, dann die der Roten Armee. Regisseurin Anne Fontaine, auch Drehbuch, erzählt erst vom Resultat der Ausschreitungen: Schwangerschaft und Geburt dann von der Qual der leidgeprüften Nonnen d.h. deren Vergewaltigungen.
    Die Nonnen müssen sich einerseits strikt an die strengen Ordensregeln halten und die plötzliche Mutterschaft verheimlichen, andererseits erschweren sie die notwendige medizinische Hilfe.
    Das Rote Kreuz hilft ihnen, hier durch Schwester Mathilde (Lou de Laage) und den französischen Arzt Samuel (Vincent Macaigne) vertreten. Mathilde wird von Schwester Maria (Agata-Redemption-Busek) unterstützt, Schwester Oberin setzt Säugling aus.
    Wie die Nonnen jeweils mit der erfolgreichen Geburt umgehen, reicht vom Suizid bis zur genussvollen, stillen Mutterschaft.
    Mathilde darf als Frau Frauen helfen, wird aber selbst beinahe Opfer einer Vergewaltigung. Die Not- und Schlafgemeinschaft zwischen ihr und dem Arzt Samuel gründet sich auf dem hohen Wodkakonsum bzw. auf der Weltuntergangsstimmung, als Tanz auf dem Vulkan.
    Sexistisch gesehen sind die Frauen hier Lebensspender und Kulturbringer, (Musik) während die Männer eher animalisch daherkommen. Frauenpower und Solidarität steht gegen rohe Gewalt. Straßenkinder kommen immer wieder ins Bild. Am Ende erscheint das Kloster fast wie eine Mischung aus Kinderhort und Krabbelstube als versöhnlicher Ausblick auf die Zukunft. Ein bewegender Anti-Kriegsfilm aus der Sicht der Leidtragenden.
    8martin_ea7f49f0f3.jpg
    10.02.2023
    11:31 Uhr