Größer könnte der Kontrast gar nicht sein: im Vorspann zum Film läuft die Vorschau auf "World Trade Center", Oliver Stone's Beitrag zum Gedenken an die Opfer des 11. September 2001. Ein gewiß völlig anders angelegter Film als dieser hier: geht es dort um die Helden der Trümmer, die mutigen "Heroes", dargestellt von Nicholas Cage und Co, so spielen hier keine Stars die Hauptrolle und die Helden DIESES Filmes sehen anders aus: einfache Menschen wie Du und ich, hinter den Überwachungsbildschirmen der Flugsicherung, am Kommando der Streitkräfte oder in den entführten Flugzeugen.
Alle sehen sich mit einem noch nie vorher dagewesenen Szenario konfrontiert, dem sie sich hilflos ausgesetzt fühlen. Soviel geschieht gleichzeitig, in so vielen Schaltzentralen laufen die Telefone heiß, so viel wird geredet und aber so wenig gehandelt. Militärisch kurze Abläufe wirken plötzlich umständlich, jeder sagt irgendwem etwas, der es wieder nur jemand anderem sagt und der, der die Entscheidungen treffen kann, ist nicht erreichbar....
"Flug 93" ist nur vordergründig ein Spielfilm, in Wahrheit ist er ein bewegendes Dokument über Stunden im Leben einiger Menschen, die sie entweder niemals vergessen werden oder die die letzten ihres Lebens waren. Nüchtern, ohne Pathos, werden die Ereignisse geschildert, kein Theater, keine coolen Schnitte, keine aufgebauschte Action sind nötig.
Fast perfekt:wäre da nicht die auf Dauer viel zu unruhige Handkamera,von der einem fast schwindlig wird.