Gehen wir davon aus, dass wir die Comicserie zu „From Hell“ nicht kennen bzw. in den Theorien um „Jack the Ripper“ im 1. Semester der Serienmörderlehrveranstaltung befinden. Und natürlich wissen wir auch, dass es an einigen Stellen ein bisschen unlogisch sein wird, viele verdächtige Personen die Leinwand beehren und der unwahrscheinlichste Fall eintrifft, der Held gegen die Zeit kämpft, die Allerliebste sich in tödlicher Gefahr befindet und dass das Blut eimerweise von den toten oder schon bald nicht lebendigen Körpern herunterrinnt – dann sind wir hier richtig! Sonst – bitte großen Bogen um diesen Film!
Die Hughes-Brüder, die sich mit ihrem Erstling „Menace II Society“ und dem Nachfolgewerk „Dead Presidents“ einen Namen als kreative Regisseure machten, bedienen hier ein großes Studio und ein Massenpublikum und verzichten aus diesem Grund auf intelligente Unterhaltung und geben dem Publikum, was es will – eine interessante und nicht unlogische Verstrickung der Royals in den schrecklichen Prostituiertemorden im London des Jahres 1888. Johnny Depp als Inspektor Abbadine glänzt zwar nicht mit einer Topleistung, ist aber sehenswert und erinnert ein wenig (minus Kifferei) an „Sleepy Hollow“. Heather Graham als Prostituierte ist genauso realistisch wie die Queen als glühender Euro-Fan! Bestimmt werden die Royals nicht amused sein und den Film eventuell für England „korrigieren“ ... Anatomie meets the Skulls – und irgendwo da draußen läutet der Schlitzer das neue Jahrhundert ein ...