Following the Sound (2023)

Vor der Tonkulisse hinfließenden Wassers lauscht eine junge Frau über Kopfhörer einer Kassette und schließt die Augen. Die Vorgeschichte, die so dem Film als Prolog vorangeht, bleibt unausgesprochen. Nur in Andeutungen, Blicken, Gesten ist Harus Trauer über den Verlust ihrer Mutter erahnbar. Ihre Begegnungen und leisen Versuche der Selbstvergewisserung sind bestimmt von ihrem empathischen Blick auf die Menschen. Die zarte Atmosphäre diskreten Mitfühlens, die der Film setzt, fordert Gleiches von uns ein. Nur so verstehen wir, welche Kraft der Befreiung aus tief eingewurzelter Verletztheit am Ende in der langen Umarmung für Haru verborgen ist. Text: Viennale/Barbara Kronsfoth