„Ich will die Grenzen meines eigenen gesunden Menschenverstandes immer wieder selbst überschreiten.“ Zitat: Takashi Miike. Und bei meiner Treu, das gelingt ihm aber schon so was von locker. Jedoch Miike-Movies sehen, heißt in den Abgrund Japans zu blicken. Aber im Gegensatz zu Nietzsche blickt da nichts zurück, sondern es offenbart sich die Leere einer Gesellschaft, die sich nun Stück um Stück exportiert. Dass solch ein Vakuum mit allerlei Extremen aufgefüllt werden muss, um es wenigstens einigermaßen reflektieren zu können, versteht sich bei Miike von selbst. Ergo schöpft der gute Mann aus Nippon, bei dem bis zu fünf Filme Jahresproduktion die Regel sind und der Quentin Tarantino zu seinen Freunden und Fans zählt, aus dem Vollen - dem blutig-bizarr Vollen wohlgemerkt.
Beweis: Die vorliegend-zweigeteilte Yakuza-Mär aus den Neunzigern. Eine beinharte Studie in Sachen Machtkampf süß-sauer, ein grausames Doppel aus der Welt des organisierten Verbrechens im Land der aufgehenden Sonne. Verrückt und verstörend. Krass und grell. Und dennoch bisweilen so zart wie der Flügelschlag eines Schmetterlings. Obwohl Masaki, second man im Hattori-Clan, weiß Gott kein Butterfly in starrer Pose ist. Verstrickt in einen Dschungel aus Gier und Rache kann er sich nur mit Hilfe seines Überlebenstriebs und eines illustren Yakuza-Killertrupps Haut und Position sichern. Doch als die letzte Schlacht geschlagen ist, der Sieg schon greifbar nahe scheint, klopft ein Duo der ganz besonderen Art an seine Tür: Ein junges, hübsches Mädchen und ein scheinbar unzerstörbarer Hitman. Der Rest ist Programm aus Feder und Schwert. (MacGuffin)
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