Beinhah 100 Jahre österreichischer Geschichte in satten 1.350 Minuten (!) dargestellt und aufgehängt an der gutgutgutgutgutbürgerlichen Familie Artenberg, die da an der Wiener Ringstraße ein fesches Palais ihr Eigen nennt. Klingt doch irgendwie interessant, irgendwie innovativ, möchte man meinen. Ist’s aber nicht, oder nur bedingt, weil unendlich verstaubt, steif, endlos redselig und das trotz (oder gar wegen) der sattsam bekannten Wiener Schauspiel-Bruderschaft, die gleichmal von Klaus Wildbolz - hier, wie meist, ein unglaublich wichtigtuerischer Langweiler - bis Muliar und Meinrad schön brav statisch aufmarschiert, um mit vorpeymannschem Burgtheatergehabe zu versuchen, Leben in die G’schicht am Palais zu bringen. Wem allerdings „Derrick“ immer zu hektisch war und der einstige „Seniorenclub“ doch ein klein wenig zu aufregend, dem sei die Ringstraßen-Visite (inkl. Kranzniederlegung) herzlichst angeraten. (MacGuffin) |