Wake Me

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Forumseintrag zu „Wake Me“ von Dominika

Dominika (08.12.2023 23:01) Bewertung
Gegenwärtige Leben in Slowenien
Exklusiv für Uncut vom K3 Film Festival
Dieser Spielfilm handelt in Jesenice in Slowenien, wie erst im Lauf der Zeit klar wird, wenn man in dieser Gegend nicht ortskundig ist. Wenn aber schon, sind die wiederholten, einprägsamen Bilder von Jesenice alt bekannt, da Villach und Jesenice relativ nahe beieinander liegen. Rok, der Protagonist, hat durch einen Unfall sein Gedächtnis verloren, das er aber langsam wieder zurückgewinnt. Dabei muss er sich der verdrängten, durch Gewalt geprägten Vergangenheit stellen. Der zur Premiere anwesende Regisseur thematisiert im Film Konflikte, Vorurteile und Annäherungen zwischen den Volksgruppen und religiösen Gemeinschaften. Der Film fokusiert sich auf die benachteiligte, proletarische Familie um Rok, die durch männliche Gewaltausbrüche und zwei passive, unterstützende Frauenfiguren, nämlich Mutter und Partnerin, gekennzeichnet ist. Eine Familie, wie es anscheinend viele gibt, so der Filmmacher Šantić. Es ist hoffnungslos diese patriarchale, sexistische und homophobe Familien- und Gesellschaftsstruktur 85 Minuten im Film mitzuverfolgen, der mit einer blutigen, sprachlosen Gewaltattacke zwischen dem aggressiven, kleinen Bruder mit einer Männerbande und seinem Bruder Rok endet. So oft habe ich selten „Curaz“ (=Schwanz) und „Pitschka“ (=Pussy)-Beschimpfungen in einem Film gehört. Mir erschien der Film „Wake Me“ wie ein Abbild der Verfasstheit um nicht zu sagen Unterentwickeltheit bezüglich Gender und damit von Menschenrechten in postkommunistischen Gesellschaften?
 
 

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