Als Steven Spielberg 1998 Soldat James Ryan drehte hatte er schon eine lange Karriere mit einigen Höhepunkten („E.T.“, „Jaws“, „Jurrasic Park“ oder die „Indiana Jones“-Filme) hinter sich, er hatte aber noch nie einen Kriegsfilm in Spielfilmlänge gedreht. „Schindlers Liste“ den er 5 Jahre vorher gedreht hatte und mit dem er 7 Oscars einkassieren durfte, bezeichnet er nicht als klassischen Kriegsfilm sondern als Film über den Holocaust. Mit „Saving Privat Ryan“ zeigt er den zweiten Weltkrieg von einer anderen, nicht weniger grausamen Seite.
Die Anfangssequenz zeigt den sogenannten D-Day als die allierten Truppen an der Küste des besetzten Frankreichs anlegen und von den Deutschen mit einer „Wall of steel“ also einem eisernen Kugelhagel an einem Strand fast ohne Deckung in Empfang genommen werden. Diese schwer verdauliche Szene lässt erraten wie Spielberg mit seinem DoP und langjährigen Kollegen Janusz Kaminski das Kriegsgeschegen in diesem Film visualisieren: authentisch.
Im weiteren Verlauf geht es um Captain John Miller der mit einer Gruppe Soldaten den Fallschirmjäger James Ryan ausfindig machen und zurück in die Heimat bringen soll weil dessen drei Brüder alle gefallen sind und man das Leid der Familie Ryan lindern will.
Der Film zeigt nicht nur oberflächlich die Brutalität und Abgestumpftheit des Krieges, sondern schneidet sehr tiefgründige Fragen an, und geht richtig unter die Haut. Trotz der einfachen Storyline behandelt Spielberg hier sehr schwierige Themen. Wer nach diesem Film nicht ins Grübeln über moralische Dilemmas kommt, dem kann auch Mr. Spielberg nicht weiterhelfen. Die Emotionen werden perfekt auf die Leinwand oder im Fall der Blu-Ray auf das Heimkino gebracht, nicht zuletzt durch den genial besetzten Cast. Ein erfahrenes Film und Serien – Publikum wird überrascht sein welche Schauspielgrößen sich hinter einigen Uniformen verbergen.
Auszug aus der Blu-Ray-Reviewweiterlesen