Neu im Kino
Neu im Kino (Woche 11/2024)

Neu im Kino (Woche 11/2024)

Eine sportliche Animationsreihe geht in die vierte Runde, Jenna Ortega und Martin Freeman bezirzen in einem Erotikthriller als ungleiches Gespann, ein Sundance-Gewinner erweist sich als großer Geheimtipp. Das und mehr kann man diese Woche in den heimischen Lichtspielhäusern entdecken.
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von (chrosTV )

Kung Fu Panda 4

Schon zum vierten Mal darf Panda Po (im Original: Jack Black, im Deutschen: Hape Kerkeling), Kung-Fu-Meister und Vielfraß in einem, zum gefürchteten Wuxi-Fingergriff ausholen. In seinem neuesten Abenteuer muss er jedoch auf Unterstützung seiner tierischen Kampffreunde, den Furiosen Fünf, verzichten.
Kung Fu Panda 4 Bild aus dem Film „Kung Fu Panda 4“ (Universal Pictures International)

Dabei steht ihm eine schwierige Aufgabe bevor: sein alter Meister Shifu (Dustin Hoffman) bittet seinen Schützling darum, sein Drachenkrieger-Dasein an den Nagel zu hängen und einen Nachfolger zu suchen. Auf Rente hat Po aber noch lange nicht Lust. Als ein gestaltwandlerischer Widersacher von sich reden macht, fühlt er sich in seinem Vorhaben bestätigt. Ein letztes Mal will er der Welt beweisen, dass in ihm mehr schlummert, als ein dicker, fetter Panda.



Miller's Girl

In ihrem Regiedebüt erzählt Jade Halley Bartlett über Lust und Begierde zwischen Schülerin und Lehrer. Die Literaturstudentin Cairo träumt davon, eines Tages große Schriftstellerin zu werden. Den Ehrgeiz der jungen Dame weiß ihr College-Professor Jonathan (Martin Freeman) auf jeden Fall zu schätzen. Aus dieser Bewunderung heraus entwickelt sich letztlich aber mehr. Die beiden Intellektuellen, zwischen denen ein knapp 30-jähriger Altersunterschied liegt, kommen sich Schritt für Schritt näher - emotional wie körperlich.
Miller's Girl Bild aus dem Film „Miller's Girl“ (Constantin Film, Studio Canal)

Verbotene Liebe oder Machtmissbrauch? Für seine altbackene, unkritische Verwendung der Lolita-Trope wurde das Erotikdrama im Vorfeld reichlich kritisiert. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, sollte aber natürlich trotzdem einen Blick wagen.



The Persian Version

Nach seiner Premiere beim Sundance-Festival 2023 wurde der neue Film von Maryam Keshavarz mit dem begehrten Publikumspreis bedacht. Nicht zu Unrecht, erzählt die Tragikomödie doch ganz hinreißend von Familie und kultureller Identität.
The Persian Version Bild aus dem Film „The Persian Version“ (Sony Pictures)

Im Vordergrund steht die junge Filmemacherin Leila (Layla Mohammadi) , wie die echte Regisseurin des Films ebenfalls Amerikanerin iranischer Herkunft, die nach dem Techtelmechtel mit einem Schauspieler unerwartet schwanger wird. Sehr zum Misfallen ihrer Mutter (Niousha Noor), deren Vergangenheit über Flashbacks aufgearbeitet wird. Wäre das nicht schon genug des Ärgers muss zur selben Zeit auch noch der eigene Papa (Bijan Daneshmand) eine Herz-OP über sich ergehen lassen. Ein Vorhaben, das in eine große Familienwiederkunft resultiert.



Weitere Neustarts

Maria Montessori

Die Filmbiografie von Léa Todorov widmet sich der bahnbrechenden Arbeit der Ärztin Maria Montessori, die mit einem Bildungskonzept die Schulpädagogik revolutionierte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts führt Lili d'Alengy (Leïla Bekhti) in Paris als Kurtisanin ein eigentlich ruhmreiches Leben. Doch eines macht ihr schwer zu schaffen: ihrer Tochter droht aufgrund ihrer Behinderung der Schulrausschmiss. Als sie in Rom jedoch die Pädagogin Maria Montessori (Jasmine Trinca) kennenlernt, ist sie fest davon überzeugt, dass es im Schulsystem auch Platz für Kinder mit Lernschwächen gibt.
Maria Montessori Bild aus dem Film „Maria Montessori“ (Filmladen, Neue Visionen Filmverleih)




Imaginary

Chucky war gestern; im neuen Horrorthriller von Jeff Wadlow avanciert ein anderes Kinderspielzeug zum schauderlichen Monster. Nachdem Jessica (DeWanda Wise) samt Familie neue Räumlichkeiten bezieht, findet Töchterchen Alice (Pyper Braun) auf einmal Gefallen an einem zerfransten Teddybär. Aber Obacht: dieses Plüschtier ist nicht so harmlos, wie es den Anschein macht. Gespenstische Ereignisse häufen sich.
Imaginary Bild aus dem Film „Imaginary“ (Constantin Film, Leonine)




Archiv der Zukunft

Jörg Burger huldigt einer der kulturell wichtigsten Institutionen des Landes: dem Naturhistorischen Museum. Mehr als 30 Millionen Objekte wurden hier im Laufe der Zeit in Schaukasten ausgestellt und beherbergt. Eindrucksvoll bebildert gibt die Doku intime Einblicke hinter die Kulissen des Touristenmagneten.
Archiv der Zukunft Bild aus dem Film „Archiv der Zukunft“ (Stadtkino)




Große Sonderempfehlung:

(leider nur in Wien)

The Iron Claw

Monate verspätet erreicht nun endlich auch einer der besten Filme des vergangenen Jahres die österreichischen Kinos, leider Gottes ausschließlich in Wien. Roh und ungemein packend erzählt Sean Durkin („Martha Marcy May Marlene“, „The Nest“) von einer Familientragödie shakespearehaften Ausmaßes. Ausgangslage ist die reale Geschichte der Wrestler-Familie Van Erich - im Ring der 1980er Superstars, im Eigenheim von dunklen Dämonen heimgesucht. Es kommt nicht von irgendwo, dass den Van Erichs ein Fluch nachgesagt wird, so unglaubwürdig zerschmetternd waren die Schicksale, von denen die Familienmitglieder nach und nach heimgesucht wurden. Kevin von Erich, Hoffnungsträger der Wrestling-Dynastie, wird mit körperlicher Imbrunst vom früheren Teenie-Idol Zac Efron gespielt. Die exzellente Besetzung wird um Namen wie Jeremy Allen White („The Bear“), Holt McCallany („Mindhunter“), Lily James („Cinderella“) und Harris Dickinson („Triangle of Sadness“) ergänzt.
The Iron Claw Bild aus dem Film „The Iron Claw“ (Constantin Film, Leonine)

Warum ein so großer und starbesetzter Film, darüber hinaus von A24 produziert, hierzulande keinen regulären Start bekommt? Wohl wieder ein Opfer einer veralterten Veröffentlichungspolitik, die Interessen junger Cineastinnen und Cineasten so gar nicht am Schirm hat. Na Hauptsache, man muss auf keine dahergelaufene französische Familienkomödie verzichten.
Der Autor
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chrosTV

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