Äußerst tierisch geht es diese Woche im Kino zu. Jason Statham schwört als leidenschaftlicher Bienenzüchter auf Racher. Thomas Cailley erzählt von einer Welt, in der Menschen und Biester miteinander verschmelzen.
Tierliebhaber aufgepasst! Regisseur Thomas Cailley hat eine Realität entworfen, in der Mensch und Viech eins geworden sind. Wenngleich es an fortwährender Harmonie hapert: die neuartigen Mensch-Tier-Kreuzungen, welche über Mutationen entstanden sind, werden zu gesellschaftlichen Hassobjekten erkoren.
Missgebildete Hybridwesen, die man am besten samt Feuer und Mistgabeln in den Wald verjagt. Die volle Ladung menschlichen Grolls steht auch Émile (Paul Kircher) bevor, als dieser nebst des gewohnten Pubertätschaos auch ganz andere Änderungen an seinem Körper feststellt. Vater François (Romain Duris) sorgt sich um seinen Teenie-Spross, hat er ja schon dessen Mutter an eine Tiermutation verloren. Doch wie geht man damit um, wenn einen die halbe Welt als Bestie sieht? Ein aufregender Mix aus Coming-of-Age, kluger Genre-Parabel über Naturverbundenheit und rührendem Vater-Sohn-Drama.
Bienen soweit das Auge reicht: für Imker Adam Clay (Action-Macho Jason Statham) ein wahrgewordener Traum. Ein Traum, der für ihn lange als unmöglich galt. Denn bevor sich der Insektenfreund seiner Leidenschaft zuschreiben konnte, war er Mitglied einer geheimen Organisation.
Bild aus dem Film „The Beekeeper“ (Constantin Film, Leonine) Als eine Bekannte aus alten Tagen tot aufgefunden, begibt sich der Bienenzüchter auf einen Rachefeldzug. Und diesen inszeniert David Ayer („Suicide Squad“, „Fury“) als action- und schmähgeladenes B(ee)-Movie.
„15 Jahre“ – genau so lange ist es her, dass die frühere Musikvirtuosin Jenny (Hannah Hersprung) des Mord- und Totschlags wegen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Diese scheint endlich abgesessen. Wieder zurück im echten Leben angelangt, soll es für Jenny zunächst mal unauffällig weitergehen, sie nimmt einen Job als Putzgehilfin an. Als ihr aber ein alter Bekannter (Albrecht Schuch) über den Weg läuft, gibt sie der Musik noch eine Chance. Fortsetzung zum gefeierten Knastdrama „Vier Minuten“ (2006), erneut unter Regie von Chris Kraus.
Bild aus dem Film „15 Jahre“ (Filmladen)
Worüber spricht man, während der heiße Dampf über den nackten Oberkörper quillt? Wenn die Seele von den Qualen des Alltags reingewaschen wird? Für ihr hochspannendes Dokuexperiment hat die estnische Regisseurin Anna Hinds Frauen unterschiedlichen Alters bei einem intimen Ritual begleitet: dem gemeinsamen Saunieren.
Bild aus dem Film „Smoke Sauna Sisterhood“ (Filmladen)
Die Schrecken Künstlicher Intelligenzen scheinen allgegenwärtiger denn je – in der Realität wie im Kino. Die Britin Sophie Bartes entwirft in ihrem neuen Film ein Zukunftsszenario, das kaum mehr weit hergeholt wirkt. Eine neuartige KI-Technologie soll es Paaren ermöglichen, Kinder mittels künstlicher Gebärmutter austragen – ganz gleichberechtigt und unabhängig von Geschlecht. Mit u.a. Emilia Clarke und Chiwetel Ejiofor.
Bild aus dem Film „Baby to go“ (Einhorn, Splendid Film)
Auseinandersetzungen mit Machtmissbrauch gehören für Anne (Léa Drucker) zum täglichen Brot. Mit Gatte Pierre (Oliver Rabourdin) führt die Erfolgsanwältin ein mustergültiges Eheleben, das nichts aus der Bahn zu werfen scheint. Plötzlich zeigt der rechtbeschaffene Schutzpanzer aber Risse, als sie sich in den 17-jährigen Stiefsohn (Samuel Kircher) ihres Mannes verguckt. Die harterarbeitete Reputation steht auf dem Spiel. Der Film von Catherine Breillat ist ein französisches Remake des dänischen Dramas „Königin“ aus dem Jahr 2017.
Bild aus dem Film „Im letzten Sommer“ (Polyfilm, Alamode Film)
Wiederaufführung
In Teilen Österreichs (zum Beispiel in Wien und Linz) ist diese Woche weiters die Wiederaufführung des Animationsfilms „Pippi Langstrumpf in der Südsee“ zu sehen.