Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 43

Neu im Kino: Woche 43

Jugend im Mittelpunkt. Die aktuellen Kinostarts mit (zumeist) jungen Protagonisten
josko_8282916b00.jpg
von (Josko)
Ender's Game
Asa Butterfield (Hugo aus Hugo Cabret) spielt die Hauptrolle in Hollywoods nächstem Sci-Fi-Abenteuer. Genauso wie in Amerikas Filmschmiede Nr. 1 werden auch in „Ender’s Game“ die nächsten Superstars bereits in jungen Jahren gesucht. Nur, dass man in der zukünftigen Welt des Filmes erst als solcher bezeichnet werden kann, wenn man ein Kriegsheld ist. So einer ist beispielsweise Mazer Rackham (Ben Kingsley), dessen heroischer Einsatz den letzten Angriff auf die Menschheit von einer außerirdischen Spezies abwehren ließ. Doch die unbekannte Gefahr droht weiterhin und deswegen lässt Colonel Graff (Harrison Ford) Kinder per Gedanken-Monitoring überwachen um deren Kriegspotential einzuschätzen. Hohes Leistungsvermögen zeigt u.a. eben Ender (Butterfield), der somit bereits ab dem Alter von elf Jahren zum zukünftigen Kriegshelden ausgebildet wird.
„Ender’s Game“ ist die Verfilmung des vom Kalten Krieg beeinflussten gleichnamigen Buches von Orson Scott Card aus dem Jahre 1985. Buch wie Film beschäftigen sich augenscheinlich mit der Frage, ab wann Kindern und Jugendlichen was zugemutet werden kann, was ein immer aktuelles – sprich zeitloses – Thema ist. Bleibt zu hoffen, dass der Film nicht zu sehr an der Oberfläche bleibt und etwas aus seinem durchwegs talentierten (und kultigen) Cast macht.

Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2
Jugend forscht. Im ersten Teil ließ Teenager Flint Lockwood mit seiner Maschine – dem FLDSMDFR – Essen regnen. Im zweiten Teil hat sich die Maschine umprogrammiert und es entstehen – mal mehr, mal weniger – gefährliche Wesen, die jeweils eine Mischung aus einem Gericht und einem Tier sind: sogenannte Naschtiere. Darunter Tacodile, Shrimpansen oder Klapperkuchen. Einmal mehr liegt das Heil von Swallow Falls in den Händen von Flint und seiner Freundin Sam.
Immer öfter versuchen Animationsfilme, den Vorteil den sie gegenüber von Realfilmen haben, stärker auszunutzen. Darunter zählt vor allem, dass sie sich kaum um Machbarkeiten scheren müssen, sondern die absurdesten Ideen in halbwegs konsistenten Storys auf die Leinwand bringen können. Dies geschah schon bei der Riesenessensschlacht in „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ und dies geschieht auch wieder beim zweiten Teil mit einen der interessantesten Wesen, die man jemals in einem Film gesehen hat. Lustiges und Liebenswertes garantiert!

Exit Marrakech
Im neuen Film von Caroline Link (Nirgendwo in Afrika) geht es um den 17-jährige Ben (Samuel Schneider), den sein Vater Heinrich (Ulrich Tukur) mit auf eine Reise nach Marrakech nimmt. Ben lebt während der Schulzeit im Internat – in der Ferienzeit fühlt sich der Vater plötzlich verantwortlich, was aber nicht heißt, dass er da auch mehr Zeit hat. So ist es auch diesmal: Heinrich ist Theaterregisseur und inszeniert in der marrokkanischen Hauptstadt den deutschen Klassiker Emilia Galotti. Ben erkundet auf eigene Faust die Stadt, findet Freunde, raucht Gras und lernt das Mädchen Karima (Hafsia Herzi) kennen. Als Ben mit ihr aus der Stadt abhaut, ist nicht nur bei Vater Heinrich Feuer am Dach…
Eine Coming-of-Age Story komprimiert in einer Reise in ein fernes Land. „Exit Marrakech“ kombiniert etwas, das durchaus kombinierwürdig erscheint und kann damit sicher punkten.

Die schönen Tage
Caroline (Fanny Ardant), die gerade erst pensionierte Zahnärztin, weiß gar nicht was sie mit ihrer nun gewonnenen Zeit anfangen soll. Ihre Töchter sind erwachsen und ihr Ehemann Philippe (Patrick Chesnais) denkt noch lange nicht an seine Pension. Bei einem Computerkurs verguckt sie sich in den 30-jährigen Kursleiter Julien (Lauren Lafitte), der locker ihr Sohn sein könnte. Es entspinnt sich eine heiße Affäre, die ihren Lebensabend auf den Kopf stellen könnte.
Und wieder ist es die „Jugend“, welche die Welt der Älteren auf den Kopf stellt. „Die schönen Tage“ ist ein Film, wie man ihn aus Frankreich mittlerweile nur allzu gut kennt und der sein Publikum sicher wieder zufriedenstellen kann. Einen Innovationswettbewerb gewinnt er allerdings bestimmt keinen.

Bad Grandpa
Nachdem seine Mutter ins Gefängnis wandert, muss der achtjährige Billy (Jackson Nicoll) zu seinem Vater quer durch die USA. Sein versoffener Großvater Irving Zisman (Johnny Knoxville) soll die Reise mit ihm unternehmen – und wer den schon einmal getroffen hat, weiß was das bedeutet. An Obszönitäten und aggressivem Verhalten gegenüber fremden Menschen spart dieser nämlich nicht!
Die Figur des Irving Zisman stammt aus Johnny Knoxvilles Jackass-Tagen. Knoxville verkleidet sich als 86-jähriger und konfrontiert Menschen auf der Straße mit seinem flegelhaften Benehmen. Selbiges ist auch im halb-fiktionalen „Bad Grandpa“ der Fall. Die Geschichte ist zwar fiktiv, die Schauplätze und die (unfreiwilligen) Nebendarsteller allerdings oft real.

Sonstiges

Weiters startet die Dokumentation „Bottled Life“, die dem Wasser-Geschäft der schon oft kritisch betrachteten Firma „Nestlé“ auf den Grund geht.
Der Autor
josko_8282916b00.jpg
Josko

Forum