Neu im Kino
Neu im Kino: Woche 24

Neu im Kino: Woche 24

Von der amerikanischen Seele bis zum amerikanischen Albtraum. Die Kinostarts diese Woche stehen ganz im Zeichen der amerikanischen Flagge.
von (Jones)
The Place Beyond the Pines
Auch wenn der Titel von Derek Cianfrances („Blue Valentine“) neuem Film an eine romantische Hollywoodschnulze á la „Brücken am Fluss“ erinnert, steht in dem Independent-Epos die Geschichte zweier Rivalen und ihrer Söhne im Vordergrund.
Ryan Gosling spielt darin mal wieder einen wortkargen Stuntfahrer: Luke arbeitet auf dem Jahrmarkt und zieht mit seiner Motoradshow durchs Land. Als er feststellt, dass er der Vater eines Kindes ist, will der junge Familienvater selbst Verantwortung übernehmen und sucht sich einen neuen Job als Bankräuber. Bei einem dieser Aufträge trifft er auf den Polizisten Avery (Bradley Cooper), ebenfalls Vater eines Sohnes, dessen Geschichte in einem zweiten Handlungsstrang erzählt wird. Glänzende Darsteller und enthusiastische Kritiken machen den „Ort jenseits der Pinien“ zum Highlight der Woche.

Seelen
Aliens, die menschliche Körper kontrollieren, eine Gruppe Rebellen, die Widerstand leistet, eine Liebesgeschichte… Was sich anhört wie „Invasion of the Body Snatchers“ ist in Wirklichkeit die Verfilmung des gleichnamigen Science-Fiction-Romans der Twilight-Autorin Stephenie Meyer. Wieder steht eine junge Teenagerin, gespielt von Saoirse Ronan („In meinem Himmel“) im Mittelpunkt. Nur dass sich Melanie dieses Mal nicht zwischen einem blassen Vampir und einem braungebrannten Werwolf, sondern zwischen zwei Menschen entscheiden muss. Erschwerend kommt allerdings hinzu, dass sie sich ihren Körper mit der außerirdischen Seele Wanda teilen muss. Obwohl Regisseur Andrew Niccol (In Time - Deine Zeit läuft ab) ein gutes Händchen für Science-Fiction bewiesen hat, lässt in den USA der Fanansturm noch auf sich warten.

The Broken Circle
Im Mittelpunkt dieses belgischen Films steht der amerikanische Traum. Doch wie der Titel bereits vermuten lässt, läuft in Felix Van Groeningens neuem Film nicht alles so rund. Der traurige Film erzählt die Liebesgeschichte des Bluegrass-Musikerpaars Didier und Elise, deren Beziehung immer wieder auf die Probe gestellt wird. Doch neben harten Schicksalsschlägen, gibt es auch immer wieder hoffungsvolle Momente wie die gemeinsamen Auftritte auf der Bühne.
Auf der diesjährigen Berlinale wurde Groenings Werk mit dem Panorama-Publikumspreis ausgezeichnet.

The Purge - Die Säuberung
Bei unserem nächsten Kinostart handelt es sich wohl eher um den amerikanischen Albtraum. In der düsteren Zukunftsvision von Regisseur James DeMonaco findet neben Weihnachten, Ostern oder Halloween einmal im Jahr die sogenannte Säuberung statt. Dabei handelt sich aber nicht um einen neuen Feiertag, sondern um eine Nacht, in der alle Gewalttaten erlaubt sind. Um sich vor den mordenden Horden zu schützen, verschanzt sich die wohlhabende amerikanische Familie von Ethan Hawke in ihrem Haus. Doch dann öffnet der jüngste Sohn einem Obdachlosen die Tür…Trotz interessantem Ansatz bleibt der Film eher oberflächlich und brisante Themen wie z.B. der amerikanische Waffenwahn werden nur angerissen.

Olympus Has Fallen
Auch der Actionfilm dieser Woche dreht sich um eine amerikanische Schreckensvision. In den USA wird die Angst vor Anschlägen nur noch getoppt, durch die Angst vor der feindlichen Übernahme des Weißen Hauses. In seinem neuen Film setzt Antoine Fuqua dieses Horrorszenario in Szene und lässt den kampferprobten Gerad Butler gegen koreanische Terroristen antreten, die das Weiße Haus besetzten. In alter „300“-Manier kämpft sich Butler im Alleingang durchs Oval Office, um den Präsidenten vor den teuflischen Terroristen zu retten. Wer an dieser Stelle an Roland Emmerich denken muss, wird nicht überrasch sein, dass Emmerichs neuster Film „White House Down“ ebenfalls dieses Jahr ins Kino kommt und verblüffende Ähnlichkeiten mit Fuquas Version aufweist.

Sonstiges

In Graz ist ab dieser Woche der österreichische Experimentalfilm „Innere Blutungen“ zu sehen.
Der Autor
Jones

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