Filmkritik zu Ugly

Bilder: Thim Filmverleih Fotos: Thim Filmverleih
  • Bewertung

    Zwei Paare können weder miteinander noch ohne einander

    Exklusiv für Uncut von der Diagonale
    Eine Zigarette in zitternden blutigen Händen, eine schreiende Frau in einer Badewanne. Ein Mann, der nicht an die Liebe glaubt. Eine Frau, die ihre Liebe zu vergessen droht. Ein fast leerstehendes Krankenhaus in der Ukraine. Zwei Liebesgeschichten, die deprimierender gar nicht sein könnten.

    Der ukrainische Regisseur Juri Rechinsky schafft mit seinem Spielfilmdebut „Ugly“ ein düsteres, fast schon spirituelles Bild von zwei Paaren, denen harte Schicksalsschläge im Weg ihres Glücks stehen. Hanna (die junge Frau, die aufgrund eines Autounfalls einen langen Genesungsprozess vor sich hat) und ihre Mutter, die an Alzheimer erkrankt, haben schon an sich kein leichtes Dasein. Aber auch ihre Männer müssen versuchen mit diesen Situationen zurecht zu kommen, was für beide eine größere Herausforderung darstellt, als sie anfangs vielleicht gedacht haben. Reicht bloße Liebe allein noch aus?

    Rechinksy erzählt die zwei Geschichten anachronisch, irgendwie sind die Handlungsstränge miteinander verwoben, obwohl es zwei verschiedene Erzählungen sind. Der Film behält die ganzen 90 Spielminuten über sein düsteres Ambiente, weshalb es sehr verständlich ist, dass dieser Film wahrscheinlich nicht für jedes Publikum ist. Der Regisseur selbst sagte im Publikumsgespräch, dass „Ugly“ sehr polarisierte: entweder man liebt ihn oder man mag ihn gar nicht. Ich gehöre leider eher zur letzteren Gruppe.

    Zwar hat der Film durchaus seine guten Qualitäten, die Bilder waren fantastisch, wie die ganze Kinematographie und auch auch sehr deutlich der Schmerz der Figuren zu spüren, die sie sich selbst und einander zufügen. Aber „Ugly“ war 90 Minuten lang wirklich nur traurig und deprimierend, es gab keinen Moment, an dem man gedacht hätte, dass es vielleicht doch Hoffnung gibt. Somit war es für mich persönlich eher schwierig anzuschauen und wenn ich ganz ehrlich bin, trotz der wunderschönen Ästhetik, war ich etwas froh, als langsam zu einem Ende kam.
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    (Sumaiya Akhter)
    04.04.2017
    22:22 Uhr
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