Spätestens in diesem Film merkt man, wie wichtig Augenlicht für Menschen sein kann. Doch obwohl manche Menschen keineswegs blind sind, heißt das nicht, dass sie alles so wahr nehmen wie es tatsächlich gerade ist. Oder sich wahrgenommen fühlen. Spanische Filme sind für mich meistens entweder voller Erfolg, oder ein richtiger Misserfolg mit dem ich nichts anfangen kann. "Julia's Eyes" ist für mich ein kleines Juwel, da man nicht weiß, in welche Richtung (sprich spirituell, real, verrückt) er geht und man bis zum Ende miträtseln kann. Der Film wird dominiert von seinen großartig durchdachten Kameraaufnahmen, die dem Zuseher stehts nicht zuviel offenbaren, da die Protagonistin ebenfalls in der Vorstufe des Blind-seins steht und man sich somit mehr zu ihr verbunden fühlt. Man kann sich in Belén Rueda hineinfühlen und befindet sich auf den gleichen undurchleuchteten Pfaden, Seite an Seite mit einer Schwester, die den Selbstmord der anderen nicht versteht.
