Ein leiser Film, der in diese Zeit passt. Ein frustrierter Prof Walter Jale (Richard Jenkins) findet ein Pärchen in seiner Stadtwohnung, die ohne sein Wissen vermietet wurde. Tarek (Haaz Sleiman) stammt aus Syrien, Zainab (Danai Gurira) aus dem Senegal. Wie sich die drei anfreunden, ist berührend gemacht. Der Prof sieht eigentlich in seinem Job keine Zukunft mehr und Tarek und Zainab sind illegal im Land. Walter besorgt einen Anwalt und Tarek zeigt ihm wie man trommelt. Die Handlung erhält neuen Schub als Tareks Mutter Mouna Khalil (Nahostlegende Hiam Abbass), die in Michigan wohnt, auftaucht. Zwischen den beiden verwitweten Oldies funkt es ganz leise fast unbemerkt aber deutlich. Gemeinsames Essen und ein Theaterbesuch beflügeln sie. Es werden Komplimente ausgetauscht keine Körpersäfte. Hier wird mal aus einem echten Anlehnungsbedürfnis gekuschelt und zwar nur gekuschelt, weil man einfach innerlich friert und das, weil das Leben so ungerecht ist.
Viele kleine nette Details erzeugen ein erwärmendes Schmunzeln. Man stellt fest, man ist von Ausländern und Einwanderern umgeben. (‘Wir sind alle Ausländer!) egal ob im Diner oder auf dem Flohmarkt.
Die Geschichte wird besonders anrührend, weil ein Happy End greifbar nahe ist, aber an der gnadenlosen Wirklichkeit der Verwaltung scheitert. Die verfährt nach Schema F. Einmal fällt der Satz ‘das ist ja hier wie in Syrien‘. Es ist durchaus realistisch, wenn Tarek abgeschoben wird, aber Mutter Mouna muss ihm nachreisen. Es war ihr Fehler, dass es dazu kommt. So bleibt ihr nur als letzte höchste Annäherung der Satz ‘Du bist sehr cool, Walter‘. Oscarnominierung geht in Ordnung.