„The Chumscrubber“ ist kein „Glück in kleinen Dosen“, wie fälschlicherweise im sinnlosen deutschen Titel behauptet wird, denn die vielen kleinen Dosen verschaffen eher Leid und Unglück, sodass die „hübsche“ Kleinstadt des Films manchmal beinahe an jene in Stephen Kings „Needful Things“ erinnert. Die Charaktere sind aus diesem Grund herrlich überzogen und gleichzeitig erschreckend nahe an der Realität. Da die bekannten Darsteller hauptsächlich in Nebenrollen agieren – Ralph Fiennes als schräg-liebenswürdiger Delphinfanatiker, der seine zukünftige Ehefrau noch vor der Hochzeit in den Wahnsinn treibt (Voldemort wird nie wieder derselbe sein...), Jason Isaacs als überforderter, gestresster Vater, tief versunken in den Zukunftsplänen für seinen Sohn, Glenn Close als geradezu blinde Mutter sowie William Fichtner als Therapeutenvater, bei dem selbst allerdings auch nicht alle Schrauben ganz fest sitzen – wird der Film von vorwiegend jugendlichen Schauspielern getragen, die ohne Ausnahme tadellos die teils nicht unproblematischen Szenen bewältigen (im Besonderen sei Jamie Bell als Protagonist Dean hervorzuheben).
Die Handlung selbst streift gekonnt den Rand des typischen Teeniefilms, begibt sich dabei jedoch nie auf niederes Niveau hinab, sondern bietet vielmehr einen zutiefst sarkastischen Röntgenblick durch die äußeren Fassaden angeblich heiler Familien. Gekonnt vermischt Arie Posin Realität mit PC-Game-Szenen, was grandiose Schnitte und Bilder liefert...