Bei fast allen Disney- bzw. Pixar-Animationsfilmen spielt die Musik eine ganz zentrale Rolle. Sei es als Teil des Konzepts als Filmmusical oder „nur“ als Begleitmusik: immer bleibt mindestens ein Ohrwurm hängen oder eine zentrale Melodie im Gedächtnis. Auch hier gibt es eine Menge Musik, aber seltsamerweise stand sie bei meinem Genuss der tollen, bunten Bilder und der grandiosen Animation des Wassers meistens eher im Weg. Nun habe ich diesmal nicht die Originalversion sondern die deutsche Synchronfassung gesehen, bin mir aber sicher, dass Andreas Bourani und Lisa Marie Strahl dafür sicherlich nicht verantwortlich sind - beide sind geübte Sänger und fielen diesmal auch als sympathische Stimmen der fremden, aber faszinierenden Charaktere von der Paradiesinsel sehr positiv auf. Auch in den Charakterzeichnungen gibt es diesmal viel zum Lieb-Haben - und sei es nur der schrullige und tollpatschige Hahn He-He, der für Kinder so manches bedrohliche Szenario entschärft. Ich würde gar nicht sagen, dass der Film anspruchsvoller als andere Filme seiner Art wäre, vielmehr spiritueller und vor allem aus einer uns Europäern fremden Kultur. Mir kam spontan die Assoziation einer Art „Pocahontas des Wassers“, nur dass die Animationen diesmal viel flüssiger (was für ein Wortspiel) und die Geschichte zumindest nicht amerikanisch-historisch belastet ist - im Übertrag auf gegenwärtige Ereignisse jedoch bis heute aktuell. Vielleicht ist es aber schon auch wahr, dass ein Pixar-Film, den man mit deutlich mehr Kopf als Herz sehen muss, um seine Genialität zu begreifen, anders verdaut werden muss - weshalb hier manche auch enttäuscht sein können. Ich war es nicht.
