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90% Bewertung
  • Bewertung

    Ungefiltert

    Die Dokumentation Montage of Heck befasst sich nicht mit dem Werdegang von Nirvana und ihrem Frontmann Kurt Cobain als Idol einer Generation, sonder viel mehr mit dem Menschen hinter dem Mikrophone und den Haarsträhnen. In zum Teil sehr intimen Episoden bekommt man einen Einblick in die Welt des Sängers. Gestützt durch seine Tagebucheinträge, zeigt sich das Bild eines Sängers, der sich eine negative Kritik sehr zum Herzen nimmt und zum Teil daran zerbricht. Zu schnell sah er scheinbar sich selbst angegriffen.

    Viele Fragen werden aber nicht beantwortet in den mehr als zwei Stunden. Viel eher wird man als Zuseher vor ein Gesamtbild gesetzt. Nur hie und da gibt es Interviews, die einzelne Abschnitte erklären.

    Musikalisch wird die Doku mit Konzertmitschnitten von jeweils nicht mehr als 2 - 3 Minuten.

    Die Doku ist für Nirvana und Cobain Fans nahezu Pflicht. All jene, die den Mythos um Kurt Cobain verstehen möchten, sollten sich die Doku unbedingt ansehen.
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    04.06.2015
    22:17 Uhr
  • Bewertung

    Come as you are

    Oft treffen Genie und Wahnsinn aufeinander, was wohl auch auf Kurt Cobain zutrifft. Musikalisch hat er mit seiner Band Nirvana Musikgeschichte geschrieben, privat war er dennoch nie wirklich glücklich.
    Schon als Kind war er immer voller Energie, der erste Schicksalsschlag kam mit der Scheidung der Eltern. In dieser Phase seines Lebens begann er zu rebellieren und lebte, nachdem sein Vater ihn hinausgeschmissen hatte, bei Onkeln und Großeltern. MIt 18 brach er die Schule ab, seine Zuflucht war die Musik. Innerhalb weniger Jahre schaffte er es mit Nirvana von der Garagenband zum Welterfolg - der bis heute anhält. Er selbst kam mit seinem Leben und der jahrelangen Sucht nicht mehr klar und beging 1994 Selbstmord.

    In Cobain: Montage of Heck beschäftigt sich Regisseur Brett Morgen mit der Privatperson Kurt Cobain. In seiner Dokumentation kommen Cobains Eltern, seine Schwester, sein Bandcollege Krist Novoselic, seine Exfreundin, sowie seiner Witwe Courtney Love zu Wort und zeichnen ein Bild von der Kindheit bis kurz vor seinem Tod. Untermalt wird das ganze von Cobains Musik, solo als auch mit Nirvana, Remixes und Neuinterpretationen, Studio- und Livemitschnitten sowie Interview-Aufnahmen.
    Morgen verwendet teilweise unveröffentliches Material wie Home-Videos und animiert Bilder, Collagen, Tagebucheinträge und Songtexte dynamisch, wodurch der Film eine besondere Lebhaftigkeit bekommt. Die geschrieben Zeilen wirken, also würden sie soeben erst verfasst werden, während im Hintergrund die Musik dazu läuft.

    Trotz einer Länge von 138 Minuten erweist sich die Doku als kurzweilig und bleibt bis zum Ende spannend. Im Gegensatz zu vielen Musikdokumentationen geht man nicht in den "Konzertmodus" über sondern begnügt sich mit einzelnen Mitschnitten, die immer wieder passend eigenbunden werden. Der Film endet mit Cobains Suizidversuch in Rom und nicht mit seinem Tod, um den sich einige Verschwörungstheorien ranken. Auch kommen viele Personen aus seinem Umkreis wie Dave Grohl nicht als Interviewpartner vor.

    In Montage of Heck wird das Bild eines Künstlers gezeichnet, der leider, wie viele seiner Generation, den Drogen verfallen waren und in nur wenigen Jahren zu seinem kompletten Verfall geführt haben. Man erfährt wie es dazu kam und warum ihm niemand mehr helfen konnte.
    Kurt Cobain - ein großartiger Künstler un Junkie.
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    03.06.2015
    20:35 Uhr