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7 Bewertungen
80.7% Bewertung
  • Bewertung

    Alt trifft jung und man lernt voneinander

    Bill Murray hat in diesem Film unter der Regie des vielversprechenden Newcomers Theodore Melfi (später bekannter geworden mit dem Film "Hidden Numbers") eine weitere Chance bekommen, sich selbst zu spielen und diese wunderbar genutzt. Das Resultat ist daher ein sehr unterhaltsamer und zwischendurch richtig tiefsinniger Film über Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Authentizität, der in einem ruppigen und schmutzigen Gewand daher kommt. Wer sich über die erste Viertelstunde (in der man fälschlicherweise meinen könnte, zu wissen, was der Film zu bieten hat) rettet wird dafür wirklich belohnt.
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    07.03.2017
    12:39 Uhr
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    one man and a half

    ein reichlich konventionell gebauter film mit einer nicht sonderlich originellen story, aber – tataa! – dem großen bill murray: er ist es der alles zusammenhält, dessen launen und politische unkorrektheiten die mutter nicht nur zum rapport beim schuldirektor nötigen, sondern sie auch um das sorgerecht für ihr söhnchen zittern lassen.

    doch, und das hat man im heutigen amerika verlernt, kinder sind weitaus robuster als gemeinhin angenommen – und so werden aus den ausflügen zur rennbahn, kontakten mit einer dame der nacht und absolut sinnfreiem “rasenmähen“ in vincents garten lektionen in praktischer lebensführung. aber das wichtigste: seine bis an den rand der verantwortungslosigkeit gehenden tätigkeiten gehen nie darüber hinaus – und die zuneigung, die die beiden bald füreinander empfinden, lässt den kleinen oliver sein leben recherchieren: kein zweifel – vincent ist ein heiliger!

    fazit: eine sehenswerte ensembleleistung mit durchwegs sympathischen charakteren, ein erhebendes ende – und bill murray at his best.
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    10.01.2015
    17:19 Uhr
  • Bewertung

    Der gute Nachbar

    Ein brummeliger, saufender, Frührentner, der sein bisschen Geld auf der Rennbahn verbrennt, wird zu einem liebenswerten Mitbürger und am Ende sogar noch ein ‘Heiliger des Alltags‘. Bill Murray spielt diese Figur überaus überzeugend mit etwas entwaffnendem Mutterwitz, wobei Ehrlichkeit von ihm durchaus als Verletzung des Gegenübers in Kauf genommen wird. So entstehen wohl dosierte Lacher aus normalen Alltagssituationen. Herrlich die beiden Frauen in seinem Umfeld: Mutter Maggie (Melissa McCarthy), die ihre überzähligen Funde stolz zur Schau trägt und die tanzende Nutte Daka (Noami Watts). Sie schafft mit ihrem russischen Akzent und dem rollenden ‘R‘ zusätzliche Wortkomik (‘Ich nicht mehr machen, ficken jetzt, zahlen später‘). Alle drei ‘betreuen‘ Maggies Sohn Oliver (Jaeden Lieberher). Und alle drei haben einen tragischen Aspekt in ihrer Biographie. Die alleinerziehende Maggie lebt in Scheidung und Daka ist schwanger. Vincent war im Vietnamkrieg und betreut liebevoll seine demente Frau im Pflegeheim.
    Die Ordensverleihung am Ende an Vincent mag manchem gewöhnungsbedürftig erscheinen, ist aber wohl ein bekanntes amerikanisches Motiv. Man darf das einfach nicht so eng sehen.
    Das alles zusammen macht die Qualität des Films aus. Diese ernsten Seiten berühren besonders wegen des Gegengewichts zur übrigen, rotzfrechen Komik, die sie umgibt. Daneben erleben wir aber auch jede Menge Unsinn und Spaß an der Freud‘ bis hin zum sinnfreien Abspann, in dem Bill einfach nur Bill ist. Er und der Gartenschlauch!
    Ein Spaß, der mit seiner Offenheit berührt und mit seiner Lebensweisheit überzeugt.
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    10.01.2015
    13:04 Uhr