lord mortdecai (johnny depp) ist kunsthändler. warum dem film der deutsche untertitel "teilzeitgauner" untergejubelt wird, ist mir schleierhaft, denn seine "gaunereien" gehen eigentlich nicht über das schröpfen seiner wenig mitleid erregenden klientel hinaus – aber das zumindest in vollzeit, und in liebender hingabe unterstützt von seinem angetrauten rehlein (gwyneth paltrow, ernsthaft) und dem servilen diener jock (paul bettany, komödiantisch).
johnny depp ist dieses schlitzohr (mit "baby-moustache", prominenter zahnlücke und exzentrischem gebaren erinnert er an den verblichenen briten terry-thomas, den komischen bösewicht oder verwegenen bonvivant par excellence) in einem sinnbefreiten klamauk um ein verschwundenes, wieder gefundenes und abermals gestohlenes goya-gemälde, dessen wiederauffindung nicht nur zwielichtigen kunstsammlern, sondern gleichermaßen terror-financiers wie dem staatsschutz (vertreten durch den verliebten ewan mcgregor) am herzen liegt.
alte johnny-depp-fans, die ihre erwartungen auf ein absolutes minimum herunterschrauben, mögen sich vielleicht amüsieren – doch die aneinanderreihung von albernheiten, zu oft strapazierten würgreflexen als running gag und schlüpfrigen anspielungen um das ausufernde sexualleben des dieners können nur schwerlich über eklatante mängel des drehbuchs hinwegmogeln.