1 Eintrag
3 Bewertungen
86.7% Bewertung
  • Bewertung

    Der Wasserkrieg

    Der Film mischt historische Ereignisse mit heutigen Missständen in Südamerika. Ein Filmteam will einen Film über die Landung von Columbus in der Neuen Welt drehen und gerät zwischen die Fronten von Indios und Regierung über die lokale Wasserversorgung.
    Es wird deutlich, dass die Behandlung der indigenen Bevölkerung durch die Spanier im Film sich keineswegs vom Umgang der heutigen autoritären Regierung des Landes mit den Bewohnern unterscheidet. Die damalige Versklavung findet ihre Fortsetzung in der heutigen, wenn man Statisten wie Arbeitssklaven behandelt oder den von der Bevölkerung selbst gebauten Brunnen verschließt.
    Es sind eigentlich drei Filme in einem: ein historischer, eine Dokumentation über den ‘Wasserkrieg‘ und ein individueller über die Erfahrungen der Einzelnen beim Drehen eines Films.
    Diese gelungene Mischung kann Regisseurin Iciar Bollain noch überhöhen, indem das persönliche Schicksal des Anführers der Streikenden in den Vordergrund gestellt wird. Er ist die Schnittstelle zwischen damals und heute, zwischen Film und Realität, denn er ist auch der Hauptdarsteller des Häuptlings Hatuey. Und er bezahlt: seine kleine Tochter kommt bei den Auseinandersetzungen fast um. Auf beiden Ebenen geht es natürlich auch um viel Geld. Aus Geschäftspartnern werden Freunde, ohne Schmus, überzeugend ehrlich, menschlich anrührend, leider wahr.
    8martin_ea7f49f0f3.jpg
    02.07.2014
    09:34 Uhr