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    Grenzwertig

    Die Frage nach der Folter als Methode um von mutmaßlichen Verbrechern /Terroristen an Informationen zu kommen ist leider nicht undenkbar. Hier hat Yusuf Atta (Michael Sheen) drei in verschiedenen amerikanischen Städten Atombomben versteckt. Sein Gegenspieler ist ‘H‘ (Samuel L. Jackson) der Folterexperte vom CIA. Er glaubt sich im Krieg mit den Terroristen und da gibt es nun auch Tote.
    Die Folter wird diskutiert und realiter am lebenden Objekt durchgezogen. Das geht über die Schmerzgrenze mancher Zuschauer hinaus. Gekonnt wird die Spannung bis zum Anschlag des Erträglichen hochgefahren: sind es drei oder vier Bomben? Bringt Folter einen Fanatiker zum Reden? Ist jedes Mittel recht oder befinden wir uns in einem rechtsfreien Raum. Der deutsche Untertitel legt einen moralischen Zeigefinger in die Diskussionsrunde der in die falsche Richtung zielt. Denn es ist doch äußerst fragwürdig, was da so unter Höllenqualen als Geständnis ans Tageslicht der Ermittlungen gebracht wird. Spannend ist der Wechsel der Einstellungen des verhörenden Personals, auch der von Politikern bezüglich Gewalt. Neben ‘H‘ versucht noch Special Agent Brody (Carrie-Anne Moss) mit vernunftgesteuertem Zureden Yusuf zur Herausgabe der Bombenstandorte zu bewegen. Ohne Erfolg, wohlgemerkt.
    Yusufs Frau und Kinder werden ins Verhör mit einbezogen. Das geht ans Eingemachte. Sind die Bomben echt? Gibt es drei oder gar vier davon? Yusuf schaltet sich selber aus. Die Atombomben werden entschärft. Einfach so. Knips! Bei Bombe Nummer 4 setzt Regisseur Gregor Jordan den ‘dramatic curtain‘ ein: der Auslöser zählt rückwärts 3, 2, 1,:Aus, Ende! So wird die Frage, die im Raum steht, nicht für jeden hinlänglich beantwortet. Äußerst heftig, leider denkbar, rechtlich fragwürdig, aber sauspannend!
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    29.09.2016
    18:42 Uhr