Forum zu Madita und Pim

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    Kind-Sein: eine Bestandsaufnahme

    Wie der erste Teil "Madita" eine sehr gelungene Verfilmung von Astrid Lindgrens authentischer und autobiographisch durchsetzten Kindergeschichte. Der "zweite" Teil "Madita und Pim" hätte aufgrund des Inhalts zeitlich eigentlich vor "Madita" angesetzt werden müssen, dies ist aber aufgrund des episodenhaften Charakters der beiden Filme eher von untergeordneter Bedeutung. Kurz vor Schluss wird noch einmal drastisch gezeigt, wie schmal der Grat zwischen harmlosem Kinderspiel und existenzieller Dramatik ist: Die mit dem Regenschirm vom Dach gesprungene Madita bleibt reglos am Boden liegen und ihre kleine Schwester Lisabet fragt "Bist du tot, Madita?" Astrid Lindgren hat übrigens in vielen Geschichten eine fast "natürliche" Nähe zwischen Kindheit und Tod hergestellt (Die Brüder Löwenherz, Sonnenau, Märit, Klingt meine Linde) - ein durchaus "romantisches" und letztlich kein bedrückendes Element dieser Geschichten. Madita aber darf in diese Welt zurückkehren, und am Ende hat sie durch ihre Bettlägerigkeit nicht einmal ihren Schulausflug versäumt, auf den sie sich doch so gefreut hat.
    20.03.2009
    23:48 Uhr