Elke Groen und Ina Ivanceanu waren in drei kleinen Dörfern mitten in China mit ihrer Videokamera unterwegs. Heraus gekommen ist ein authentisches Bild der Alltagssituation der Menschen dort. Dies gelingt vor allem deshalb, weil sie die Menschen selber ihre Geschichte erzählen lassen und auf einen Kommentar aus dem Off zur Gänze verzichten. Dazwischen gibt es auch kurze, von Dorfbewohnern gedrehte, Videosequenzen, die zwar (wie das meiste Videomaterial des Films) an Professionalität zu wünschen übrig lassen, das Gesamtbild jedoch, vor allem durch die offenen und ehrlichen Antworten der Bewohner, abrunden. Insgesamt präsentiert sich "Jeder siebte Mensch" als ein Stimmungsbild, als eine Momentaufnahme eines Landes, das wie wohl kein anderes im Umbruch, im Aufbruch, in ständiger Veränderung begriffen ist und bereit ist, auf dem Altar des Fortschritts und des Mitspielens am Weltmarkt Umweltschutz, Menschenrechte und Sozialstandards hintan zu stellen. Er regt zum Nachdenken an, unter welchen Umständen wohl so manche Produkte hergestellt wurden, die sich in unserer Handtasche, in unserem Rucksack befinden und für die wir einen verhältnismäßig niedrigen Preis bezahlt haben.
