Michael Moore hat es also wieder mal auf die Leinwände geschafft. Nicht nur das, sogar beim berühmten Filmfestival von Cannes wurde seine neueste "Dokumentation" gezeigt. Und er wird seine Fans auch nicht enttäuschen, denn in gewohnter Weise hat Moore seinen Mix aus Dokumention, Unterhaltung und Selbstdarstellung abgeliefert. Hemmungslos vereinfacht er zahlreich "Fakten" über das europäische Gesundheitssystem, für das Frankreich und England als Beispiel für ganz Europa hergenommen werden. Zu groß sind die Unterschiede zum Rest Europas und zu komplex die HIntergründe, warum es in den USA SO nicht funktioniert, als dass sie in eine Spielfilmlänge passen. Da reicht es auch nicht, die Demokraten als die Retter der Menschheit hinzustellen, weil Bill Clinton als einer der ersten einen Schritt in die richtige Richtung gemacht hat. Michael Moores FIlm unterhält, macht nachdenklich und holt uns Europäern die Nicht-Selbstverständlichkeit unseres Gesundheitssystems in Erinnerung, bleibt aber in seiner US-Kritik erstaunlich zahnlos und in seiner Verherrlichung Europas plakativ.
Ein Film für Anti-Republikaner (like me) und für Fans von Moores Stil, aber sicher keine solide recherchierte BBC-Doku im 16:9 "Universum" Format. Leider... das Thema wärs wert gewesen.