Der gute, alte Bruce wäre angenehm schockiert, wenn er wüsste, was man viele Jahre nach seinem Kinodurchbruch in „Jaws“ mit Kollegen seiner Art aufführt. Normale weiße Haie sind längst nicht mehr genug, um ordentlich zu erschrecken – entweder man greift auf den Urhai zurück (wie Deutschland es höchst amüsant, doch peinlich mit „Haialarm auf Mallorca“ versuchte) oder man verpasst den schwimmenden Wunderwerken einen großen Batzen Zusatzhirn, forscht ein wenig an ihnen herum und wartet auf ein Naturereignis, das alles außer Kontrolle geraten lässt. Viel anders erging es den Dinos in „Jurassic Park“ und deren Betreuern schließlich auch nicht. „Deep Blue Sea“ bietet daher eine Gruppe solcher extrem intelligenten Wesen, die a) kein sonderliches Interesse an Forschung zeigen, um ein Mittel gegen menschlichen Krebs zu bieten, b) schlecht gelaunt, hungrig und natürlich fies sind, und c) einmal so gerne einen Ausflug in die große, weite, nasse Welt unternehmen würden. Nur dumm, dass ihnen auf ihrem großteils sehr gut computeranimierten Unterfangen die schreienden Schauspieler sowie etliche Einrichtungen der Forschungsstation im Weg stehen. Ansonsten ist „Deep Blue Sea“ überraschend gruselig, gewollt witzig (indem mit Klischees gespielt wird, die vor allem LL Cool J zugespielt bekommt), benutzt etliche Szenen aus „Jaws 1-3“ und zeigt so überzeugend unecht aussehende Haie, damit selbst die sehr Schreckhaften nach dem Film ungetrübten Badespaß im Meer genießen können.