Dank Paddy Breathnachs feinfühliger Regie ist „Blow Dry“ ein Film irgendwo zwischen Satire, Parodie, Drama und Milieustudie geworden. Es gibt keine wirklichen Sieger oder Gewinner, keine Guten oder Bösen, und das ist auf vertrauliche Art und Weise angenehm. So kommt es auch, dass die Handlung zwar bewusst Klischees ausnutzt, sie jedoch nie überstrapaziert und auch die Charaktere nur so weit in den Irrsinn treibt, dass sie trotzdem nicht an Sympathiewerten verlieren. Bill Nighy erinnert in seiner größenwahnsinnigen Rolle des verkrachten Meisterfriseurs mitunter an seinen ebenso verrückten Musiker von „Love actually“, was vor allem an seinen kongenialen Gesichtsausdrücken liegen dürfte. Neben ihm überzeugt Alan Rickman mit ähnlichem Mienenspiel in einer für ihn sehr ungewohnten Rolle, die aber Platz zur Entfaltung findet. Selbst die Jungdarsteller wie Cook oder Hartnett wirken liebenswürdig und passend besetzt. Einzig Heidi Klum dürfte nicht wirklich verstanden haben, dass ihre Rolle mit dem niederen IQ als Anspielung auf die Modelle dieser Welt – und somit auch sie selbst – gemeint ist. Da sie aber schauspielerisch überhaupt nichts zu bieten hat, kann man ihr gar nicht böse sein. :)
