Clint Eastwood hat einen verstörenden Krimi abgeliefert. Hier sind nämlich die normalerweise Guten die Bösen. US Präsident Richmond (Gene Hackman) treibt im Vollrausch Sado-Maso Spielchen mit der Gattin seines Förderers Sullivan (E.G. Marshall) in dessen Schlafzimmer. Als es zu heftig wird, bedroht ihn Mrs. Sullivan (Melora Hardin) mit einem Brieföffner. Er schreit um Hilfe, sie wird von Sicherheitsagenten erschossen. Juwelendieb Luther, der gerade seinen letzten Bruch versucht, sitzt im Kämmerchen und sieht alles durch einen Einwegspiegel.
Der Secret Service unter Gloria Russell (Judy Davis) jagt ihn jetzt und will alles vertuschen. Die Polizei ermittelt unter Seth Frank (Ed Harris). Der sucht nur nach der Wahrheit und kontaktiert Luthers Tochter Kate (Laura Linney). Hinzukommen noch Scharfschützen / Berufskiller, die hinter beiden her sind.
Kate überlebt ein Attentat und das erkaltete Verhältnis zwischen Tochter und Vater erwärmt sich wieder. Das tut der Hochspannung keinen Abbruch, sondern bringt noch eine menschlich berührende Facette in den Plot. In die Dialoge kommt jetzt noch Ironie dazu: Gespräche zwischen Frank und Luther im Museum (!) und zwischen Richmond und Russell auf der Tanzfläche zeigen Esprit und verdeutlichen Intention und Realität (eine kleine Schmunzelkomponente!). Der Knüller ist das Ende. Luther gibt das Corpus Delicti, den Brieföffner, an Sullivan weiter und beweist so seine Unschuld. Der betritt das Oval Office seines Freundes. Cut! Das Drehbuch findet eine Lösung zwischen Amtsenthebung und Davonkommen. Hat der Präsident tatsächlich die absolute Macht?
Niveauvolle Hochspannung.