Ja, ich kann mich Deiner Meinung nur anschließen: schnell geschnitten ist Paul Greengrass' Film auf jeden Fall. Der schnelle Schnitt zieht sich nicht nur wie ein optischer roter Faden durch den Film, auch die Geschichte selber wurde sehr schnell geschnitten, sprich: auf das Wesentlichste reduziert. Was Jason Bourne betrifft, ist das nur eines: heraus zu finden, wer er wirklich ist und warum alles passierte. Der Film besteht aus mehreren Episoden, die alle nach dem gleichen Strickmuster ablaufen und durch Jasons Schnitzeljagd lose mit einander verknüft sind. Darüber steht, wie ein "Großer Bruder" eine Teilorganisation der CIA, die ihn zwar immer wieder vor die Satelliten- bzw Überwachungskameralinse bekommt, seiner aber nicht recht habhaft werden kann. Ganz egal, wen oder was sie ihm in den Weg stellt: beinahe unbesiegbar entsteigt unser Held auch dem noch so deutlich und lautstark zu Schrott gefahrenen Auto. Anklänge von emotionalem Tiefgang oder gar eine zaghafte LIebesgeschichte wie bisher sucht man hier vergebens: der Titel verspricht hier nicht zuviel. Ultimativ laufen die Ereignisse ihrem ZIel entgegen. Schauspielerisch werden Matt Damon und seine Stuntmen auf Trab gehalten, das Publikum ebenso, will es den Überblick behalten. Radikales Actionkino, bravourös inszeniert und gespielt, inhaltlich aber radikal reduziert und abgespeckt. Seine Fitness braucht unser Held schließlich zum Schießen und zum Laufen. Naja.