DVD/Blu-Ray

Ivan Danko, ein Agent der russischen Armee, wird nach Chicago geschickt um einen Drogendealer, der geflohen ist und davor noch dazu Dankos Partner getötet hat, zu fassen. Dem überzeugten Kommunisten steht dabei ein amerikanischer Cop wie er im Buche steht als neuer Partner zur Seite.

Es lässt sich also schnell diese plumpe Story zusammenfassen. „Red Heat“ folgt klassischen Buddy-Movie-Dramaturgien, die einigen Filmen der 80er Jahre wie zum Beispiel „Lethal Weapon“ große Erfolge beschert haben. Ebenso plump wie die Handlung ist Walter Hills Inszenierung. Spektakuläre Actionsequenzen werden simpel-langweilig aufgelöst. Die 80er Jahre waren sicherlich nicht die beste Zeit für das Actiongenre, jedoch gehört „Red Heat“ zu den noch eher langweiligeren Filmen.

Einziger Unterhaltungsfaktor ist Arnold Schwarzenegger. „Red Heat“ ist wohl der einzige Film, wo sein steirisches Englisch kaum auffällt - schließlich versucht Arnie hier seine englischen Dialogpassagen mit russischem Akzent zu unterlegen. Für Zuschauer, die dem Russischen mächtig sind, werden wohl die ersten zwanzig Minuten, in denen Arnold nur „Russisch“ spricht, ähnliches Vergnügen bereiten wie die „deutschen“ Dialogzeilen in „Die Hard“.

Trotz dem Spaß Arnold einfach nur zuzuschauen (die meisten Filme Schwarzeneggers leben mehr von der Zelebration des Protagonisten als von dem Gesamtprodukt selbst), bleibt auch ein Fan der steirischen Eiche enttäuscht. Vor allem die Tatsache, dass der höchst politische Kontext des Films zwar dauerpräsent ist, jedoch viel zu wenig ausgeschöpft wird, ist der Grund warum man getrost auf „Red Heat“ verzichten kann.

Bei der „Red Heat“ Blu-Ray bleibt zu vermuten, dass das original Filmmaterial einfach nicht viel mehr hergab als hier in der Digitalisierung zu sehen ist. Das Bild ist sauber, akzeptabel und sicherlich um einiges schärfer als jeder DVD-Release dieses Films, jedoch bei weitem nicht makellos. Die wenigen Nahaufnahmen im Film lassen sich zwar als gute Beispiele für moderne HD-Bildqualität anwenden, doch die meisten Shots sind unauffällig und wirken sogar teilweise einfach nur aufgeblasen.

Die Blu-Ray-Digitalisierung hat auch auf eine saubere Tonkulisse nur bedingt geachtet. Zwar kommen diverse Schießereien und andere Actionszenen selbst in den hintersten Ecken des Surround-Systems gut an, doch auf Grund der schlechten Sound-Arbeit beim Film selbst ist der Ton alles andere als einen Kauf der Blu-Ray wert: Die vielen Schläge, die Arnie austeilt, erinnern mehr an das Sounddesign der Spencer/Hill-Filme als an beinhartes Actionkino. Und auch James Horners Score grenzt eher an Peinlichkeit und man fragt sich wie aus dem 80s Horner der Komponist von „Titanic“ und „Avatar“ wurde.

Das einzige, was auf dieser Disc mehr enttäuscht als der schwache Film selbst, sind die Extras. Es findet sich eine Arnold-Doku in der Länge von 15 Minuten, aus der man nichts neues erfährt sowie ein Video über den politischen Kontext von „Red Heat“ in der selben Länge. Keines dieser Hintergrundmaterialien ist interessant oder aufschlussreich.

Ein großteils langweiliges Produkt des Arnold Schwarzeneggers-Universums ist nun in zwar akzeptabler Bild- und Tonqualität erschienen, jedoch bleibt auf Grund des schwachen Films und der noch viel schwächeren Extras vom Kauf abzuraten. Auch Arnold-Fans, die die DVD von „Red Heat“ besitzen, können ruhen Gewissens auf den Erwerb der Blu-Ray verzichten.