Forumseintrag zu „Blutzbrüdaz“ von Schifferl

Der Rapper Sido wandelt in „Blutzbrüdaz“ ein bisschen auf Eminems Spuren von „8 Mile“. Im Gegensatz zum amerikanischen Original, das sich sehr am tatsächlichen Werdegang des Superstars orientiert und eine eher triste Grundstimmung aufweist, ist die deutsche Version deutlich lustiger ausgefallen. Die Story ist zwar sehr ähnlich und zeigt auch die Anfänge von Sidos Rapper-Karriere, doch wie authentisch das Gezeigte wirklich ist, sei dahingestellt. Sicher deckt sich Einiges wirklich mit Herrn Würdigs (Sidos) Vergangenheit, doch es ist hier offensichtlich auch eine Menge Augenzwinkern dabei.

Wer sich ein bisschen für (deutschen) Rap interessiert, wird mit „Blutzbrüdaz“ sicher sehr gut unterhalten werden. Der Film macht Laune und bietet auch noch ein paar tolle Rap-Einlagen. Im Gegensatz zu seinem jahrelangen Image als böser Bube kommt Sido hier recht sympathisch rüber und kann auch öfter mal zeigen, dass ein wirklich erstklassiger Rapper in ihm steckt. Schauspielerisch hatte er hier nicht sonderlich viel zu tun. Sido spielt einfach Sido. Und das passt hier auch.

„Blutzbrüdaz“ ist ein überraschend amüsanter Film über die Anfänge der deutschen Sprechgesangsszene mit einigen Seitenhieben auf die großen Plattenlabels und deren Ziele, die Musik an den Massenmarkt anzupassen um damit möglichst schnell viel Geld zu verdienen.