Forumseintrag zu „Majority“ von nullachtfünfzehn

Was man hier zu sehen bekommt ist eine türkische Version von Romeo und Julia. Was aber nicht negativ zu beurteilen ist, da man sich nicht an Shakespeares Grundlage hält sondern viele eigene Ideen vom Regisseur eingebaut werden.

Dem konservativen und religiösen Vater, für den seine Ansichten die einzig richtigen sind, kann sein Sohn Mertkan gar nicht schnell genug so werden wie er. Dass der junge Mann unter den Fittichen seines Erziehers steht, ist von Anfang an klar, wird bis zum Ende hin aber immer mehr auf die Spitze getrieben. Als ihm dann aus religiösen Gründen auch noch verboten wird, mit seiner Freundin Gül zusammen zu sein, bricht für ihn endgültig seine kleine Welt zusammen.

Warum sich Mertkan jedoch nicht aufrafft und genug Mut aufbringt sich aus seinen Zwängen zu befreien und mit seiner Geliebten glücklich zu werden ist nicht verständlich. Zum Schluss gibt es auf die deprimierende Stimmung noch eine Zugabe, die sich gewaschen hat. Riesige Emotionen und ein bockiger Vater gepaart mit dem jungfräulichen Scham der beiden Lieben. Unterhaltsam und berührend auf allen Gefühlsebenen!