Forumseintrag zu „Serpico“ von 8martin

Einer der ersten (1973) ernstzunehmenden Polizei Thriller, der die Korruption bei der Truppe behandelte. Hervorragend präsentiert von Al Pacino in der Titelrolle. Es ist weit mehr als eine reine Dokumentation der Arbeit der Polizei. Vielmehr legt Regisseur Sydney Lumet (Die zwölf Geschworenen) wert auf die kleinen verführerischen Angebote aus dem Umfeld der einfachen Cops, die täglich ihr Leben riskieren und das bei schlechter Bezahlung. Aber auch die interkollegialen Situationen werden beleuchtet sowie Misshandlungen beim Verhör. Frank, der von sich aus menschlich, verständnisvoll und gegen Gewalt ist, wird bald zum Außenseiter und da er nicht wie die Kollegen die Hand aufhält, zum Kollegenschwein.
Mit den Mädels Lesley z.B. (Cornelia Sharpe) und Laurie (Barbara Eda Young) klappt es ja bei Serpico ganz gut, auch wenn nicht gleich geheiratet wird. Dafür hält er sich einen knuffigen Bobtail.
So läuft er ins offene Messer, wird schwer verwundet, macht seine Aussagen vor einem Untersuchungsausschuss und quittiert hochdekoriert den Dienst. Er endet quasi als Lebenskünstler. Eine Ehrenrettung für die Polizei bei der Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen. Großartig!