Saw VI

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Forumseintrag zu „Saw VI“ von Gwilwileth


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Gwilwileth (05.05.2010 17:08) Bewertung
Jigsaw ist jetzt seit drei Filmen tot - Langsam wird es Zeit,
ihn ruhen zu lassen.

Wie zu erwarten, gibt es wieder reichlich Folterszenen mit mal mehr, mal weniger originellen Fallen, die sich vor allem durch ihre Brutalität und Menschenverachtung auszeichnen.

Während Saw V mit einer halbwegs überzeugenden Handlung überraschte, wird bei Teil 6 wieder auf die schon aus Teil IV altbekannte Methode "Wer braucht schon eine logische Story, wenn die Körperfetzen nur so fliegen?" zurückgegriffen. Und so werden munter von Anfang bis Ende Menschen, die nach Jigsaw's Meinung ihr Leben nicht schätzen (und das sind, wie es scheint, alle Menschen außer seiner geliebten Frau), der Reihe nach gefoltert und ermordet. Die Suche nach Jigsaws-Nachfolger durch die Polizei tritt stattdessen fast völlig in den Hintergrund.

Unterbrochen werden die Todesszenen (wie schon aus den letzten Teilen bekannt) durch haufenweise Rückblenden und "Erklärungen". Ich wurde jedoch das Gefühl nicht los, dass die Rückblenden nur deshalb eingebaut wurden, weil Rückblenden auch in den bisherigen Teilen vorgekommen und somit "typisch Saw" sind.

Mittlerweile ist es jedoch ganz schön ermüdend, ständig ähnliche Vergangenheitsausschnitte erneut vorgesetzt zu bekommen. Oder soll durch die Rückblicke nur rückwirkend versucht werden, einen halbwegs plausiblen Rahmen für das Geschehen zu kreieren?
 
 
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Gwilwileth (05.05.2010 17:09) Bewertung
Ein negativer Sideeffekt der Rückblenden ist auch,
dass hierdurch der Mythos um die Figur des Jigsaw-Killers langsam aber sicher zerstört wird. War er anfangs noch der furchterregende, machtbesessene Mörder mit den kranken Moralvorstellungen, ist er mittlerweile nur mehr der kränkelnde, schon fast mitleiderweckende, verzweifelte alte Mann, der auf seine Handlanger angewiesen ist um, um seine mörderischen Spielchen weiterzutreiben. Den Rang des bedrohlichen Bösewichten hat ihm damit Detective Hoffman schon lange abgelaufen. Ein recht trauriges und vor allem unrühmliches Ende für den Jigsaw-Killer aus Saw I.

Am nervigsten fand ich die Rückblenden auf das Geschehen aus Teil VI, die in einer ständigen Wiederholung desselben sicherstellten, dass auch der letzte Depp kapiert, warum Jigsaw den Versicherungsdirektor nicht ausstehen kann. Für wie blöd halten die Filmemacher den durchschnittlichen Kinozuseher eigentlich?

Auch an "Erklärungen" wurde - selbstverständlich, sonst wär's ja kein "echter" Saw-Teil - nicht gespart. Es ist schon fast faszinierend, wie verkrampft versucht wird, einen roten Faden durch alle Teile zu ziehen und Logiklücken aus vergangenen Teilen im Nachhinein zu schließen.

Wenig überzeugend find ich auch, wie sich die Schar von Jigsaw's Anhängern anscheinend von Film zu Film vergrößert.....

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