Jarhead

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Forumseintrag zu „Jarhead“ von Gwilwileth

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Gwilwileth (22.02.2009 20:31) Bewertung
Einmal ein anderer Anti-Kriegsfilm: Anstatt das Publikum mit
Gewalt zu schockieren, zeigt Jarhead den Wahnsinn des Krieges von einer ganz anderen Seite. Das Warten auf den Einsatz, Langeweile, Einsamkeit, Angst und das Gefühl, keinen sinnvollen Beitrag leisten zu können.
Die Soldaten um Swoff sind allesamt jung und voller Tatendrang. Vom politischen Hintergrund ihres Auftrages scheinen sie nicht nur wenig zu wissen, auch ihr diesbezügliches Interesse hält sich in Grenzen. Sie träumen vom Krieg, haben jedoch eigentlich nicht die geringste Ahnung, was das überhaupt bedeutet und in in ein paar Szenen des Films zeigt sich, dass sie diesem eigentlich auch noch überhaupt nicht gewachsen sind. Zu ihrem Glück bekommen sie vom tatsächlichen Kriegsgeschehen weniger mit als manche ihrer Kollegen.
Grundsätzlich finde ich die Idee gut, das Soldatenleben einmal von einer anderen Seite zu beleuchten. Allerdings finde ich, dass die Botschaft des Filmes nicht so gut rüber kommt, wie sie eigentlich sollte (Und insbesondere am Ende wird die Rückkehr der „Helden“ etwas zu sehr in den Mittelpunkt gestellt.) Es stellt sich daher die Frage, ob explizit dargestellte Gewalt, Leid und Verzweiflung notwendig wären, um die Anti-Kriegsbotschaft besser übermitteln zu können? Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das der Fall ist. Auch ein paar andere Anti-Kriegsfilme, die nicht mit Brutalität geizen, hinterlassen einen bitteren (und oft noch viel stärkeren) Heldentum-Nachgeschmack.
Jarhead hat jedenfalls Potential. Schade, dass es nicht voll ausgeschöpft wurde
 
 

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