Die Jury der Berlinale

Noch bevor der Eröffnungsfilm des Festivals gezeigt wurde, präsentierte sich die Jury der Presse. Zum Auftakt gab es gleich einmal eine große Überraschung: Berlinale-Chef Dieter Kosslick trat vor die versammelte Journalistenschar und gab bekannt, dass zwei der Jurymitglieder kurzfristig abgesagt haben: Sandrine Bonnaire kann nun doch nicht wie geplant die ganze Zeit über in Berlin bleiben und Susanne Brier wurde von den Dreharbeiten eines Filmprojektes angefordert, weil sich ein unvorhergesehener Zwischenfall ereignet hatte, der ihre Anwesenheit vor Ort unverzichtbar mache.

So ist die Jury nun, noch bevor sie einen einzigen Film des Wettbewerbes gesehen hat, um zwei Mitglieder kleiner. Das wird vielleicht die Entscheidungsprozesse vereinfachen, reduziert natürlich aber auch die unterschiedlichen Geschmäcker und die nationale und professionelle Vielfalt innerhalb der Jury.

Dennoch sind sowohl Jurypräsident Costa-Gavras als auch die übrigen Mitglieder zuversichtlich und „neugierig“ auf alle Filme des Festivals, wie der russische Filmproduzent Alexander Rodnyansky verspricht, und es gehe dabei eher weniger um ein „Urteilen“ im wörtlichen Sinne, wie Gavras anmerkt, sondern darum, ob ein Film ihm oder der Jury gefällt oder nicht.

Die optischen Highlights der Jury sind zweifellos die beiden Damen: Diane Krüger als kühle Blondine kontrastiert sich mit der asiatischen Schönheit aus Taiwain Shu Qi. Letztere war in ihren Filmen vor allem, wie mir Kollegen erzählt haben, damit aufgefallen, dass sie darin nackt zu sehen war... :-)

Wie auch immer: damit beginnt das Festival seine Arbeit und für die auch heuer wieder sehr zahlreich nach Berlin gereisten Journalisten beginnen 12 anstrengende, aber gewiss vielseitige Tage.