Berlinale Tag 4

Gestern war bei Robert DeNiro in der Pressekonferenz kein Quadratzentimeter mehr frei, so viele Journalisten drängten sich im Hotel Hyatt zusammen. Ganz gleich, wenn nicht sogar noch ein bisschen enger, ging es heute bei Clint Eastwood zu. Allerdings mit einem entscheidenden Unterschied: Uncut durfte eine Frage an den Meisterregisseur richten, und das, obwohl wir nur noch einen Platz in der allerletzten Reihe bekommen hatten. Dabei Sein ist alles und es hat sich gelohnt: Details gibt es in der Kritik nachzulesen. Abgesehen von einem der wohl besten Regisseure unserer Zeit gab es heute aber noch einen zweiten großen Film zu sehen: “Goodbye, Bafana” von Bille August, ein Film über Nelson Mandela und seine Zeit im Gefängnis. Joseph Fiennes gab der Berlinale deshalb ebenso die Ehre wie Dennis Haysbert, vielen von Euch bekannt als Präsident Robert Palmer in der TV-Serie “24”. Über den Film gehen die Meinungen eher auseinander, zumindest jene, die sich bei der Pressekonferenz zu Wort melden, fanden den Film ganz wunderbar. Meiner Meinung nach ist der Film keine so große Offenbarung und im persönlichen Gespräch mit anderen Kolleginnen und Kollegen hörte ich ähnliche Meinungen, übrigens auch über den Film von Clint Eastwood... Sehr positiv ist das Pressecho zu “Die Fälscher”, vor allem auch zu Karl Markovics, seine Chancen, heuer einen Preis zu ergattern, sind also nach wie vor intakt. Clint Eastwood kann dabei zumindest hier in Berlin niemandem einen Strich durch die Rechnung machen, denn sein Film läuft ja außer Konkurrenz.

Abgesehen vom bunten Treibens auf den Leinwänden und den prominenten Füßen, die auch heute wieder über den mit Schneematsch bedeckten Roten Teppich gestiefelt sind, zeigt sich das Wetter hier in Berlin von seiner unfreundlichen Seite: es ist eiskalt und auf den Straßen wurde es im Laufe des Nachmittags immer rutschiger. Wollen wir hoffen, dass nicht so mancher weiblicher Star angesichts des nur mangelhaft an die Witterungsverhältnisse angepassten Schuhwerks ins Schlittern gerät ...

Für mich war der Höhepunkt des Tages eindeutig Clint Eastwoods zweiter Film über die Schlacht rund um Iwo Jima und meine Frage an ihn bei der Pressekonferenz. Für morgen erwarten wir eine Begegnung der besonderen Art mit Schauspielerin Sharon Stone, die ihren neuesten Film “When A Man Falls In The Forest” hier präsentieren wird und am Nachmittag haben wir eine Audienz bei Königin Elisabeth I., äh: Judy Dench. Sie ist in “Notes On A Scandal” zu sehen. Man(n) darf also auf morgen gespannt sein.