Springsteen: Deliver Me from Nowhere
18 Jahre ist es schon her, dass „Walk Hard: The Dewey Cox Story“ mit messerscharfer Präzision die Banalitäten des üblichen Musiker-Biopics auseinandernahm. (Anm.: Hauptdarsteller John C. Reilly durfte UNCUT vergangene Woche zum Interview treffen.) Dazugelernt hat Hollywood in der Zwischenzeit kaum. Im Gegenteil: seit dem enormen Kassenerfolg von „Bohemian Rhapsody“, einem bis zur Selbstparodie klischeebeladenen Exemplar, nimmt die Trendwelle der Musiker-Biografien kein Ende. Beispiele, welche die erwartbare Struktur eines Wikipedia-Artikels und die meist missglückten Versuche der Legendenschreibung umgehen (etwa das fantastische Psychogramm „Love & Mercy“ über das geschundene „Beach Boys“-Mastermind Brian Wilson oder der Robbie Williams'sche Affenzirkus von „Better Man“) sind eher Ausnahme als Regel. Der Nächste in der Reihe ist der „Boss“ höchstpersönlich, der Rocker mit der markant rauen Stimme: Bruce Springsteen. Zumindest besetzungstechnisch weiß die Springsteen-Biografie zu verführen.
Bild aus dem Film „Springsteen: Deliver Me from Nowhere“ (20th Century Fox, The Walt Disney Company)In der Rolle singt sich samt Gitarre Jeremy Allen White, Serienstar aus „The Bear“ und medial in aller Medien, einen Bären vom Leib. Der Fokus der Erzählung liegt auf der Entstehung des „Nebraska“-Albums, einem der persönlichsten und umjubeltsten Werke in der Diskografie des „Born in the USA“-Barden. Umrahmt von Schwarz-Weiß-Rückblenden in die tragische Kindheit des Künstlers. Ob diese Biografie aus der homogenen Masse des Genres herausstechen wird? Man mag es bezweifeln. Mit Charakterdarstellern wie Jeremy Strong, David Krumholtz und Ex-Podcaster Marc Maron ist das Musiker-Porträt von Scott Cooper immerhin erstklassig besetzt.
Weitere Neustarts
The Black Phone 2
Vier Jahre, nachdem er den Klauen des „Greifers“ (Ethan Hawke) entkam, ist Finn (Mason Thames) zum jungen Erwachsenen gereift. In dem Glauben, er hätte den Killer das Handwerk gelegt. Doch plötzlich träumt seine Schwester von einem verschneiten Camp, dem der Maskenmörder einen blutigen Besuch abstattet. Traum oder Vision?
Bild aus dem Film „The Black Phone 2“ (Universal Pictures International)Mother’s Baby
Julia (Marie Leuenberger) und ihr Partner Georg (Hans Löw) erhoffen sich nichts sehnlicher als ein Kind. Der Besuch bei Dr. Vilfort („The Square“-Star Claes Bang) soll ihnen den Wunsch erfüllen. Doch Komplikationen stellen sich in den Raum.
Bild aus dem Film „Mother’s Baby“ (Filmladen)Chainsaw Man: The Movie - Reze Arc
Die populäre Manga- und Anime-Saga von Tatsuki Fujimoto hat es auf die große Leinwand verschlagen. Um familiäre Schulden zu begleichen, legte sich Protagonist Denji mit teuflischen Kreaturen an und mutierte zum ehrfurchterregenden Kettensägenmann. In der Kinoadaption erwartet ihn ein Abenteuer romantischen Ausmaßes.
Bild aus dem Film „Chainsaw Man: The Movie - Reze Arc“ (Sony Pictures)Home is the Ocean
Von den Weiten der Weltmeere träumen viele, für Familie Schwörer ist dieser die Lebensrealität. Vor über 20 Jahren stachen sie als Ehepaar – auf beschränktem Lebensraum – in See. Über die Jahre wuchs die nächste Generation heran und erbte die Liebe für die Natur. Regisseurin Livia Vonanesch begleitete sie sieben Jahre lang.
Bild aus dem Film „Home is the Ocean“ (Polyfilm)All das Ungesagte zwischen uns - Regretting You
In dieser Verfilmung des YA-erprobtem Josh Boone („Das Schicksal ist ein mieser Verräter“) wird einer Familie nach einem Unfall der Boden unter den Füßen entzogen. Kurz bevor die neue Generation Nachwuchs erwartet hätte. Mit u.a: Allison Williams, Scott Eastwood, McKenna Grace, Dave Franco.
Bild aus dem Film „All das Ungesagte zwischen uns - Regretting You“ (Constantin Film)Downhill Skiers - Ain't No Mountain Steep Enough
Nach seiner Erfolgsdoku „Streif: One Hell of a Ride“ hat sich Regisseur Gerald Salmina einmal mehr den Strapazen des Wintersports verschrieben. Diesmal macht er auf die gefährlichen Schattenseiten der Abfahrt aufmerksam.
Bild aus dem Film „Downhill Skiers - Ain't No Mountain Steep Enough“ (Pandafilm)Franz K.
Er ist einer der großen, unnachahmlichen Figuren europäischer Literatur und war schon oft Subjekt diverser Film- und Serienauseinandersetzungen: Franz Kafka. Im neuen Biopic unter Regie der polnischen Autorenfilmerin Agnieska Holland („Hitlerjunge Salomon“) wird das Leben des austro-tschechischen Schriftstellers von den kleinen Anfängen bis zu den bedeutenden Durchbrüchen nachgezeichnet.
Bild aus dem Film „Franz K.“ (Filmladen)In Teilen Österreichs ist weiters der Film „50 Jahre Roland Kaiser: Ein Leben für die Musik“ zu sehen.


