The Last Showgirl
Pamela Anderson wurde in den 90er-Jahren sofort zur Ikone, nachdem sie zum ersten Mal im roten Badeanzug in Zeitlupe den Strand in Malibu entlanglief. Man vermarktete sie fortan als Sexsymbol, private Sexskandale halfen dabei, das Image aufrechtzuerhalten. Neben Baywatch kennt man sie hauptsächlich aus schlechten B-Movies wie „Barb Wire“, einem Action-Streifen, in dem sie knapp bekleidet in Lack und Leder schwere Motorräder und leichte Waffen bedient. Diesen Film würde heute niemand mehr kennen, wenn Pamela nicht darin gewesen wäre. Dennoch hat sich Pamela Anderson nie als ernsthafte Schauspielerin behaupten können und zog sich größtenteils zurück aus dem Showbiz und machte – wenn überhaupt – nur noch Auftritte als Tierschutzaktivistin. Doch nun feiert sie ihr Comeback, das nicht eindrucksvoller sein könnte.
Als letztes Showgirl in Las Vegas zeigt sie auf, was für Narben das Showbiz an einer Frau hinterlässt. Ihr Comeback als Abschied vom Dasein als öffentliches Sexsymbol kann und soll als Abrechnung mit Hollywood verstanden werden, doch dieses verbeugt sich ironischerweise zum ersten Mal vor ihr als Schauspielerin. Für ihre berührende Darbietung in „The Last Showgirl“ wurde sie sogar für einen Golden Globe nominiert. Das Drama entstand übrigens unterer der Regie von Gia Coppola, der Nichte von Sofia Coppola und die Enkelin von Frances Ford Coppola. Gia Coppola setzt damit die lange Tradition des Filmemachens ihrer Familie fort und macht dieser mit „The Last Showgirl“ sogar alle Ehre. Für alle, die zustimmen, dass diese Liebeserklärung an Pamela Anderson längst fällig war.
Das Licht
Der neue Film des Regisseurs Tom Tykwers, der wohl vor allem wegen seinen Filmen „Lola rennt“ und „Cloud Atlas“ bekannt ist, kommt nachdem er die diesjährige Berlinale eröffnen durfte, nun auch in die österreichischen Kinos.
In „Das Licht“ wird das Leben einer Familie auf den Kopf gestellt. Ihre neue Haushälterin Farrah, dargestellt von Tala Al-Deen, die ihr Schauspielstudium an der Kunstuniversität Graz absolvierte, wird zu einer immer wesentlicheren Bezugsperson für die Eltern, gespielt von Lars Eidinger und Nicolette Krebitz, aber auch für die Kinder der Familie. Aus der emotionalen Distanz, die die Familie anfangs drückt, werden durch Farrahs Einfluss Gefühlsausbrüche, die diese Ferne überwinden. Doch die Hilfe Farrahs hat noch einen tieferliegenden Grund. Für gesellschaftskritische Kinobesucher*innen.
Weitere Neustarts
Schneewittchen
Des Weiteren werden die Kinosäle wieder von der Neuverfilmung eines Disney-Klassikers besungen – „Schneewittchen“ kommt diese Woche in die heimischen Kinos. Die Königin, gespielt von Gal Gadot, ist bekanntlich die schönste im ganzen Land. Doch eines Tages behauptet das magische Spieglein, ihre Stieftochter, das Schneewittchen (Rachel Zegler) sei nun schöner. Ihres dünnen Nervenkostüms wegen befiehlt die Königin, das Schneewittchen sofort zu töten, doch ihr gelingt die Flucht. Wie geht es mit Schneewittchen weiter? Für alle Kinogäste, die gerne ihren Nervenkitzel von pfeifenden Zwergen wegblasen lassen.
Noch bin ich nicht, wer ich sein möchte
Die österreichisch-tschechische Koproduktion gewährt intime Blicke in das Leben der Prager Fotografin Libuše Jarcovjáková. Regisseurin Klára Tasovská gestaltet mit der Fotografin selbst eine Rückschau in das Leben und das Lebenswerk der Künstlerin, die international tätig war. Ob Prag, Tokyo oder Berlin – von überall kehrte sie mit einem Koffer Fotos und Geschichten zurück, die in diesem berührenden autobiographischen Dokumentarfilm gezeigt und erzählt werden.
Kneecap
In der Komödie von Rich Peppiatt wird die (fast) wahre Geschichte eines Belfaster Hip-Hop-Trios erzählt. 2017 kommen drei Partyboys zusammen, die sich gegen das System stellen und dies lauthals in ihren Songs kundtun. Dabei wurden sie zu einem wichtigen Sprachrohr einer Belfaster Subkultur, das kein Blatt vor den Mund nimmt, aber die Nase ganz schön voll hat.
Becoming Led Zeppelin
Bernard MacMahon widmet sich in der Dokumentation der bekannten Rockband der 70er-Jahre. Als Band kamen Robert Plant, Jimmy Plant & Co allerdings in den späten 60er-Jahren zusammen. Die Anfänge der Band werden in diesem Film anhand von filmischen und musikalischen Aufnahmen gezeigt.
Mr. No Pain
In der amerikanischen Actionkomödie verwandelt sich ein Durchschnittsmann in einen Superhelden, nachdem seine Traumfrau entführt wird. Seine Superkraft? Er kann keinen Schmerz empfinden.
Tumult im Urwald - Sauvages
In der liebevollen Stop-Motion-Animation „Tumult im Urlwald – Sauvages“, die auf der Insel Borneo spielt, nimmt die die junge Keria ein kleines Orang-Utan-Baby auf. Gemeinsam mit ihrem Cousin und dem neu gewonnen Affenfreund kämpft sie gegen die Abholzung des Urwaldes an.