Ein junger Regisseur namens Sam Firstenberg wollte Filme drehen und bekam bei CANNON-Films die Chance dazu. Mit „Die Rückkehr der Ninja“ etablierte er nicht nur das Ninja-Film-Genre, sondern schuf mit Shô Kosugi den ersten von zwei Superstars dieses speziellen Martial-Arts-Movies. Im Jahr 1983 spielte der Streifen bei Produktionskosten von ca. 700.000 USD über 13 Millionen USD ein. Aber das ganz Entscheidende war, dass das Studio „Metro-Goldwyn-Mayer“ den Vertrieb übernommen hatte und damit einen großen Hit im Verhältnis zu den Produktionskosten landen konnte. Heutzutage hat „Ninja 2“ eine respektable Bewertung auf IMDB von 6,0. Die sogenannte Ninja-Trilogie umfasst auch noch „Ninja, die Killermaschine“ (1981) mit Franco Nero und „Die Herrschaft der Ninja“ (1984) mit Lucinda Dickey, die hier im gewagten „Flashdance trifft der Exorzist“-Filmmix anfangs die Fans irritierte, aber heutzutage Kultstatus genießt.

Im Jahr 1985 wurde neben Shô Kosugi die amerikanische Variante des Ninja-Kämpfers in „American Fighter“ geboren: Michael Dudikoff. Chuck Norris lehnte seinerzeit die Rolle ab, da er sein Gesicht nicht verhüllen wollte. Nach Vorschlag des Casting-Directors traf Sam Firstenberg eine perfekte Wahl und schuf damit den zweiten Ninja-Superstar. Der junge Schauspieler Michael Dudikoff spielte die Rolle des US-Soldaten Joe Armstrong und harmonierte so gut mit Sidekick Steve James, dass vier weitere Teile die logische Folge dieses außergewöhnlichen Hits waren.

Ein weiterer wichtiger Titel dieser erfolgreichen Zusammenarbeit kam 1986 mit „Night Hunter“ heraus. Und auch hier lehnte Chuck Norris die geplante Fortsetzung von „Invasion U.S.A.“ ab. Wieder griff Michael Dudikoff dankend zu und machte daraus eine Perle des Cannon-Portfolios. Der Überlebenskampf gegen eine rassistische Bruderschaft aus Politik und Wirtschaft erinnert an prominente Nachfolger wie „Harte Ziele“ (1993) und Blumhouse’s „The Hunt“ (2020). Mit Michael Dudikoff verbindet Sam Firstenberg auch heute eine Freundschaft, die sich in regelmäßigen Treffen widerspiegelt. Außerdem wohnt er nur eine knappe Autostunde von ihm entfernt.
Im Interview mit Sam Firstenberg von 12. April 2021 haben wir vor allem über das Erbe von Cannon-Films gesprochen. Da bereits Produzent und Regisseur Menahem Golan sowie andere Filmemacher der Cannon-Familie verstorben sind bzw. ein beschränktes Interesse am „Cannon-Erbe“ haben, hat Sam Firstenberg diese Rolle mit Stolz übernommen. Immerhin hat er von seinem Schaffen bestehend aus 22 Filmen 8 Titel für Cannon gedreht. Wir haben auch kurz über RIVERBEND (1989) gesprochen, einen unabhängig produzierten kleinen Film mit Steve James in der Hauptrolle, der überraschend im jungen Alter von 41 Jahren im Jahre 1993 an Krebs verstorben ist. Über Steve James erfährt man, dass er auch ein Martial-Arts-Sportler war, der großen Wert auf seinen gesunden und starken Körper gelegt hat und eine Sammelleidenschaft für Filme von färbigen Filmkünstlern hatte.
Mit diesem einzigarten und unvergesslichen Interview ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich freue mich sehr diesen Traum mit euch teilen zu können.
Zum heutigen 75. Geburtstag gratuliert das UNCUT-Team aus Österreich ganz herzlich und wünscht noch viele gesunde Jahre, damit Sam Firstenberg das CANNON-Erbe weiterhin mit Herz und Leidenschaft betreuen kann.