Joker: Folie à Deux
Mit seiner Eigeninterpretation des Jokers, Batmans psychotischem Clown-Widersacher, hat Todd Phillips für reichlich Aufruhr in der Filmwelt gesorgt. Die Anarchie schreitet nun voran. Wenngleich nicht auf die Weise, die sich Fans des ersten Teils erwartet hätten. „Joker: Folie á Deux“ entledigt sich den bübischen Zerstörungsfantasien des Vorgängers und transformiert zum waschechten Musical für hoffnungslose Romantiker.Arthur Fleck, der zum Märtyrer stilisierte Loser-Protagonist (erneut furios: Joaquin Phoenix), trifft im Gefängnis auf eine Gleichgesinnte. Lee, besser bekannt als Harley Quinn (Superstar Lady Gaga), schenkt ihm neue Kraft. Gemeinsam flüchten sich die Einzelgänger in ausschweifende Tanz- und Gesangseinlagen. Und auch sonst ist das Sequel probierfreudig. Warum die Umsetzung aber nicht im Ansatz so bezaubert, wie das Konzept anmuten ließe, könnt ihr in unserer Exklusivkritik aus Venedig nachlesen.
Der wilde Roboter
Weit vielversprechender dagegen das neue Projekt aus dem Hause Dreamworks. Der Animationsfilm von Chris Sanders („Drachenzähmen leicht gemacht“) erzählt von einer Maschine, die auf einer einsamen Insel bruchlandet.Die Androidin Roz weiß nicht, wie ihr geschieht, die ungewohnte Umgebung macht ihr Angst. So ganz allein ist sie allerdings sowieso nicht. Auf der Insel wimmelt es nur so vor Tieren: Bären, Füchse, Otter, Fische. Das Robotermädchen muss lernen im Einklang mit der Natur zu leben. Bisher wurde das computeranimierte Spektakel fast ausschließlich in höchsten Tönen gelobt. Das kreative Sci-Fi-Abenteuer soll an die frühe Ära Pixars zurückerinnern.