Da war ich zarte acht Jahre jung. Mein älterer „Bruder“ nahm mich mit meiner „dritten Schwester“ ins Grazer Annenhof-Kino mit. Meine Kinoleidenschaft war geboren. Wir waren drei Mal hintereinander im alten Annenhofkino mit drei Sälen: „Vier Fäuste gegen Rio“ mit den Legenden Bud Spencer und Terence Hill, „Greystoke - Die Legende von Tarzan, Herr der Affen“ mit Christopher Lambert am Anfang seiner Karriere und „Karate Kid“ mit Ralph Macchio und Pat Norita. Aber es sollten noch weitere Top-Highlights folgen, die meine Liebe zum Film vertiefen sollten. „Amadeus“, „Beverly Hills Cop“, „Ghostbusters“, „Die unendliche Geschichte“, „Nightmare – Mörderische Träume“, „Police Academy - Dümmer als die Polizei erlaubt“, „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“ und „Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock“ waren dann aber doch Titel, die ich in den Videoformaten VIDEO 2000 und VHS entdecken durfte.
Aber an drei Titel kann ich mich sehr gut erinnern, die in diesem superstarken Kinojahr mein Leben prägten. „Es war einmal in Amerika“ ist ein Meisterwerk von Sergio Leone. Hier kann ich gestehen, dass ich für diesen komplexen Streifen viel zu jung war. Erst im Laufe der letzten drei Jahrzehnte meines Lebens konnte ich die Faszination dieses vierstündigen Films über eine tragische Freundschaft verstehen. James Woods und Robert DeNiro, dazu die unbeschreiblich schöne Musik von Ennio Morricone. Was kann ein Cineast mehr verlangen?

„Terminator“ mit unserer steirischen Eiche Arnold Schwarzenegger hat ebenfalls einen festen Platz im Olymp meiner Erinnerung und in meinem Herzen. Was für ein Blick in eine dystopische Zukunft und ein Action-Abenteuer der Extra-Klasse in der seinerzeitigen Gegenwart von James Cameron. Michael Biehn und Linda Hamilton als Eltern des Retters der Menschheit kämpfen unentwegt gegen den scheinbar unzerstörbaren T-800, dem herkömmliche Waffen nichts antun können. Atemberaubend war, wie der Terminator seine Hand und sein Auge mit einem Skalpell reparierte.

An der Spitze zieht jedoch Harrison Ford als Prof. Dr. Jones seine Runden: „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ war der Film, der nicht nur unendliche Glücksgefühle auslöste, sondern mich auf das Kino-Abenteuer meines Lebens mitnahm.

Was war mit der Altersfreigabe? Das war seinerzeit in Prizren im Kosovo ganz einfach: Erotische Filme ab 15 Jahren und alle anderen Filme hatten keine Altersfreigabe. Da ich in den 80ern jeden Sommer in Prizren verbrachte, hatte ich nur einen Wunsch: So viele Filme wie möglich auf der großen Leinwand anzuschauen. Das tat ich auch.
Noch eine süße Erinnerung möchte ich teilen: Der erstmalige Genuss von Dragee Keksi im Annenhofkino. Für mich war sofort klar, dass ich der Variante der Milchschokolade der dunklen Schokolade den Vorzug gab. Daran hat sich 40 Jahre später nichts geändert.
Welcher Film aus dem Jahr 1984 ruft bei Dir besonders schöne Erinnerungen hervor?