Neben „Avatar" und dem „gestiefelten Kater“ ist momentan kaum mehr Platz für große Blockbuster im Kino. Stattdessen darf man pünktlich zur Jahreswende ein paar Perlen des aktuellen Weltkinos entdecken.
Mia Hansen-Løve ist ein wahrhaftiger Star des kontemporären Autorenkinos Europas. Spätestens seit ihren vielenorts gefeierten Arbeiten „Alles was kommt" (2016) mit Grande Dame Isabelle Huppert und „Bergman Island" (2021) mit Vicky Krieps und Tim Roth ist die Französin kaum mehr aus der internationalen Independent-Szene wegzudenken. In ihrem neuesten Film begeistert die immer gern gesehene Léa Seydoux in der Rolle von Sandra, einer alleinerziehenden Mutter, die sich mit ihrem Dolmetscherjob nur schwer über Wasser halten kann. Wären die finanziellen Sorgen nicht schon groß genug, muss sie sich auch um ihren gesundheitlich schwer angeschlagenen Vater kümmern. Aus der Affäre zu einer alten Liaison tankt die junge Frau neue Kraft. Lebhaftes Kino made in France.
Nach dem „schönsten Mädchen der Welt" hat sich Aaron Lehmann auch für seine neueste Regiearbeit wieder mit Shooting-Star Luna Wedler zusammengetan. In der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Mariana Leky spielt Wedler Luise, die nach dem Unfalltod ihres besten Freundes ein frustriertes Leben am Rande der Gesellschaft fristet. Als sie durch Zufall den buddhistischen Mönch Frederik (Benjamin Radjaipour) kennenlernt, kehrt neue Hoffnung in den Alltag der traumatisieren jungen Frau ein. Berührendes Drama mit optimistischem Blick.
Nach „Mein halbes Leben" und „Nägel mit Köpfen" findet die dokumentarische Trilogie von Marko Doringer nun ein Ende. Diesmal wirft ein Kinderwunsch neue existentielle Fragen auf.
In diesem spanischen Drama treffen sich zwei Schwester, die im Jugendalter getrennt wurden, viele Jahre später wieder. Ihre Leben hätte kaum unterschiedlicher verlaufen können: während die eine den Ärzteberuf wählte und die Heimat hinter sich ließ, blieb die andere auf Mallorca, gefangen in einer unglücklichen Ehe, sitzen.
Mia Wasikowska verkörpert in dem naturverbundenen Drama eine Meeresbiologin, die über die schwierige Vergangenheit mit ihrer schwer erkrankten Mutter reminisziert. Sie beide verbindet eine aktivistische Ader, die in der Liebe und Verbundenheit zur Natur ihren Ursprung fand.
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