Sonne
Die Königin von England mag vor wenigen Tagen das Zeitliche gesegnet haben, Österreich hat indes bereits eine neue Queen erreicht – und ihr Name ist Kurdwin Ayub. Die gebürtige Irakerin durfte für ihr non-dokumentarisches Langfilmdebüt bereits im Rahmen der Berlinale-Premiere viel Lob einheimsen, unter anderem auch den Preis für den „besten Debütfilm“.Nun läuft das Coming-Of-Age-Drama, das im Herbst noch feierlich die Diagonale eröffnet hatte, endlich regulär in den heimischen Kinos. Drei Teenagerinnen twerken im Hijab und geben dazu eine Coverversion von REMs „Losing My Religion“ zum Besten. Die Videoaufnahme davon landet im Netz und geht in Blitzgeschwindigkeit viral. Ein Umstand, der die Mädchen, allen voran die kurdische Yesmin (Melina Benli), auf einen Selbstfindungstrip entsendet. Der mitreißende und stellenweise urkomische Film bringt frischen, innovativen Wind ins österreichische Kino – und scheut sich nicht vor unbequemen Fragen zu tagesaktuellen, politischen Diskursen.
Orphan: First Kill
Der 2007 erschienene Schocker „Orphan: Das Waisenkind“ galt als großer Überraschungserfolg – eine Fortsetzung irgendeiner Art war nur eine Frage der Zeit. „Orphan: First Kill“ erzählt nun die Vorgeschichte von Esther, der vermeintlich Neunjährigen, die sich damals in einem schockierenden Twist als erwachsene Frau mit Gendefekt entpuppt hatte.Das beängstigende Mädchen (Isabelle Fuhrmann) führt abermals ein Ehepaar hinters Licht: diesmal behauptet sie, die verschollen geglaubte Tochter eines Ehepaars zu sein. Unerwartet solides Horror-Prequel mit erfrischend selbstironischem Ton.
Weitere Neustarts
In der österreichischen Komödie „Match Me If You Can“ nimmt Nina Hartmann samt Tiroler Schmäh moderne Online-Dating-Trends aufs Korn. Dazu gibt es übrigens auch im aktuellen Uncut-Quiz Kinokarten zu gewinnen.Das französische Drama „Das Leben ein Tanz“ widmet sich einer vielversprechenden Balletttänzerin, die in Folge einer Verletzung eine neue Form des Tanzes für sich entdeckt.
Im deutschen Jugendfilm „Alle für Ella“ muss sich eine weibliche Rockband im Finale eines musikalischen Wettbewerbs gegen einen erfolgreichen Rapper beweisen. Mit „Bibi und Tina“-Star Lina Larissa Strahl in der Hauptrolle.
Der deutsche Regie-Maestro Volker Schlöndorff („Die Blechtrommel“) hat seine erste Dokumentation gedreht. „Der Waldmacher“ beschäftigt sich mit dem Lebenswerk des Agrarwissenschaftlers Tony Rinaudo, der seit Jahrzehnten im Niger lokalen Bauern unter die Arme greift.
Wer Disney - aus welchen Gründen auch immer – noch mehr Geld zustecken möchte, darf sich mit „Spider-Man: No Way Home“ an einer 15 Minuten längeren Version des erfolgreichsten Kinofilms aus dem vergangenem Jahr erfreuen.
Wien
Die Doku „Mein Vater, der Fürst“ startet vorerst nur in Wien und einigen anderen Städten. Regisseurin Lila Schwarzenberg porträtiert darin das distanzierte Verhältnis zu ihrem eigenen Vater Karl. Ab 22. September ist der Film dann auch in Graz zu sehen.Noch bis 14. September läuft in Wien im Votiv Kino und im Kino de France das Queerfilmfestival.